Zu Gast in Indien – Teil 3: Tischsitten

Im letzten Teil unserer Reihe möchten wir Sie nun über das Thema „Tischsitten in Indien“ informieren. Wir werden Ihnen dabei Antworten auf die folgenden Fragen geben: Wie habe ich mich am Tisch in Indien zu verhalten und was sollte ich eher vermeiden?

Wie Sie bereits im ersten Teil unserer Reihe erfahren haben, wird von Ihnen erwartet, die Schuhe vor der Tür stehen zu lassen. Sie sollten in diesem Zusammenhang auch darauf achten, dass beim Sitzen Ihre Fußsohlen nie auf Personen zeigen oder etwas berühren, da die Füße in Indien als unrein gelten.

Vor und nach dem Essen sollten zunächst immer die Hände gewaschen werden, denn traditionell isst man in Indien mit den Händen. In Privathaushalten und in besseren Restaurants reicht man nach dem Essen eine Schüssel mit warmem Wasser zum Reinigen der Hände. Scheuen Sie sich auch nicht anstatt Besteck, Ihre Hände oder Brot zu benutzen. Insbesondere zu vegetarischen Gerichten wird meist kein Besteck verwendet.

Wenn Sie mit den Händen essen, dann ausschließlich mit der rechten Hand. Die linke Hand gilt als unrein, da man diese für die Toilettenhygiene benutzt. Sie bleibt daher am besten unter dem Tisch. Zudem gilt: Übergeben Sie Dinge [zum Beispiel Geschenke, Visitenkarten, …] generell nie mit links. Sollten Sie Linkshänder sein, können Sie einer Vertrauensperson sagen, dass die linke Hand Ihre reine ist.

Meiden Sie rohe Lebensmittel!

Tischsitten Indien
Beim Verzehr von Nahrungsmitteln sind Sie zunächst auf der sicheren Seite, wenn Sie nur Geschältes, gut Durchgebratenes und Gekochtes essen. Besondere Vorsicht ist bei Leitungswasser und Eiswürfeln geboten, da das Trinkwasser meist viel mehr Bakterien als in Deutschland enthält. Viele Inder ernähren sich aus religiösen Gründen übrigens vegetarisch und leben bei Ernährungsfragen nach strengen Vorschriften. Hindus würden beispielsweise nie Rindfleisch essen. Jains vermeiden jegliche tierische Nahrungsmittel und der Glaube der Sikhs wiederum lässt keinen Alkoholkonsum zu.

Aufgrund religiöser Regeln wird in Indien im Freien überwiegend kein Alkohol konsumiert. Das ist auch der Grund, warum es in Indien keine Biergärten, Straßencafés oder Restaurantterrassen gibt. Orientieren Sie sich bei der Getränkewahl einfach am Ältesten der Gruppe und bestellen Sie das, was auch er bestellt – ein alkoholisches oder ein nicht-alkoholisches Getränk.

Sitzen Sie mit Ihrem Geschäftspartner in einem Restaurant, bedanken Sie sich bitte nicht bei Ihrem Kellner. Das würde bedeuten, dass Sie sich für seinen Job bedanken und dies wäre nach indischer Auffassung nicht des Dankes wert. Trinkgeld ist meist in der Rechnung bereits enthalten. Es empfiehlt sich, trotzdem 10 – 15 % an Trinkgeld für den Service zu geben. Empfanden Sie die Bedienung als sehr gut, können Sie auch durchaus mehr geben. Das Servicepersonal benötigt diesen Zuschuss zum Leben.

Mit diesem Beitrag endet unsere Reihe zum Thema „Zu Gast bei Ihrem indischen Geschäftspartner“.

Erfahren Sie mehr: interkulturelles Training + zusätzliche Artikel zu Indien

Weitere hilfreiche Informationen für Ihre Geschäftskontakte nach Indien erhalten Sie auch durch unser Interkulturelles Training zu Indien.

Zu unserem Leistungsspektrum im Bereich „Interkulturelles Training“ gehören aber auch länderübergreifende Workshops, Entsendungsvorbereitung oder interkulturelle eLearning-Module!

Unter folgendem Link finden Sie alle Artikel zum Zielland Indien.

Literaturempfehlungen rund um interkulturelle Trainings und das Zielland Indien

1 Götz, Klaus [2010]: „Interkulturelles Lernen/Interkulturelles Training [Managementkonzepte]“, München/Mering: Rainer Hampp Verlag

2 Karasjew, Michael [2014]: „Entwicklung interkultureller Kompetenz in der betrieblichen Weiterbildung: Interkulturelle Trainings und Methoden“, Norderstedt: GRIN Verlag

3 Müller-Jacquier, Bernd/ten Thije, Jan D. [2000]: „Interkulturelle Kommunikation: interkulturelles Training und Mediation“, in: Becker-Mrotzek, M./Brünner, G./Cölfen, H. [Hrsg.]: „Linguistische Berufe“, Frankfurt a. M./Berlin/Bern/Bruxelles/New York/Oxford/Wien: Lang, 39-57.

4 Mazziotta, Agostino [2016]: „Interkulturelle Trainings: Ein wissenschaftlich fundierter und praxisrelevanter Überblick [essentials]“, Wiesbaden: Springer Fachmedien-Verlag

5 Fetscher, Doris/Hinnenkamp, Volker [1994]: „Interkulturelles Kommunikationstraining und das Managen der interkulturellen Situation“, in: „Sprache und Literatur“ 74/1, 67-89.


Über Markus Eidam

Nach meinem insgesamt vierjährigen Aufenthalt in verschiedenen Ländern dieser Welt bin ich seit dem Jahr 2004 Geschäftsführer bei den Auslands-Experten von Eidam & Partner. In jüngeren Jahren habe ich Interkulturelle Kommunikation, Erwachsenenbildung und Psychologie studiert und mich zum Trainer, Coach und Personalfachwirt der IHK ausbilden lassen. Unser Unternehmen bietet Ihnen Interkulturelles Training, Interkulturelles Coaching, Consulting und eLearning zu 80 Zielländern.
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