Direkte und indirekte Kommunikation im Business

Heute stellen wir Ihnen einen Kulturunterschied vor, der in der globalen Zusammenarbeit sehr oft für Missverständnisse sorgt. Das Thema „direkte und indirekte Kommunikation“ begegnet Ihnen bei der Zusammenarbeit mit allen Menschen weltweit; ganz gleich, aus welchem Land sie kommen. Da dieses Thema unmittelbare Auswirkungen auf alle Kommunikationswege [face-to-face, E-Mail, Telefon, …] hat, ist es besonders wichtig, hier über gute Strategien zu verfügen.

Direkte Kommunikation

Direktheit ist eher ein westlicher Wert, bei dem es wichtig ist, alle positiven und negativen Aspekte „auf den Tisch“ zu bringen. In einer direkten Kultur sorgen sich die Menschen nicht so sehr darum, wie etwas gesagt wird. Negative Dinge werden dem jeweiligen Adressaten ohne großes Nachdenken über die Konsequenzen präsentiert. Direkt Kommunizieren bedeutet, eindeutige Aussagen zu treffen. Sprich: So, wie die Dinge gesagt werden, sind sie auch gemeint; es gibt keine oder nur wenig Zweideutigkeit.

Hintergrund dieser Denkweise ist die Annahme, dass ein Mensch alle [positiven und Interkulturelles Training, Global Business, Direktheit, Indirektheit, Tippsnegativen] Aspekte einer Sache kennen sollte, um mit Hilfe dieser Informationen eine objektive Entscheidung treffen zu können. Bei dieser Vorgehensweise werden auch mögliche Konflikte – in Anbetracht eines höheren Ziels – in Kauf genommen. Ein weiterer Wert einer direkten Kultur ist es, dass man seinem Gegenüber in die Augen schaut. Ein Wegblicken deutet entweder auf Unhöflichkeit, Scham oder eine Lüge hin.

Länder, in denen man tendenziell auf viele direkte Menschen trifft, sind beispielsweise: Deutschland, Niederlande, Russland, Schweiz, Österreich, …

Indirekte Kommunikation

In einer indirekten Kultur liegt der Fokus der Kommunikation darauf, wie etwas gesagt wird: Harmonie und das „Wahren des Gesichts“ spielen dabei eine besonders große Rolle. Man möchte seine Mitmenschen keinesfalls beleidigen oder persönlich angreifen. Einer unser Teilnehmer, der in Asien tätig ist, sagte einmal treffend: „Ich muss jegliche Kritik in tolles Geschenkpapier verpacken und mit Tausenden wunderschönen Schleifen versehen, da ein zu offenes Ansprechen von negativen Dingen oft eine persönliche Beleidigung darstellt.“

Ein indirekter Mensch hat meist Angst, dass sein Gegenüber nie wieder mit ihm reden wird, wenn er Negatives zu deutlich anmerkt. Deshalb verzichten indirekte Menschen entweder vollständig darauf, negative Dinge zu kommunizieren oder sie deuten Negatives nur vorsichtig an. In der Hoffnung, dass der Empfänger der Nachricht „zwischen den Zeilen“ lesen kann. Direkter Augenkontakt wird oft nicht gepflegt, da dies mit Aggression und Bedrohung gleichgesetzt wird.

Direkte Menschen drängen indirekte Personen hingegen meist zu einer eindeutigen Antwort, weil sie nicht gelernt haben, Andeutungen richtig zu verstehen: „Was heißt das denn nun? Können Sie liefern oder nicht?“ Dieses Beharren auf einer eindeutigen Antwort hat oft einen schwerwiegenden Gesichtsverlust zur Folge, wodurch das Miteinander dauerhaft gestört werden kann.

Indirekte Aussagen

Anstatt etwas Negatives offen zu kommunizieren, greifen indirekte Personen gern auf folgende Antwortmöglichkeiten zurück:

  • Sie stellen Gegenfragen.
  • Sie reagieren mit einem Themenwechsel.
  • Sie verwenden Ausreden, um das Gesicht Ihres Gegenübers zu bewahren. So zum Beispiel: „Aufgrund der Finanzkrise können wir Ihr Angebot leider nicht annehmen.“
  • Sie antworten gar nicht.
  • Sie verwenden mehrdeutige Formulierungen, wie zum Beispiel: „Das könnte schwierig werden.“

In indirekten Kulturen gilt: Hören Sie kein klares „Ja“, ist die Antwort meist ein verpacktes „Nein“. Länder, in denen man tendenziell auf viele indirekte Menschen trifft, sind beispielsweise: China, Japan, Indien, Großbritannien, Brasilien, Türkei, der arabische Raum, …

Was können Sie nun tun? Wir haben Ihnen eine Übersicht mit Tipps, Tricks und Strategien für den Umgang mit direkten und indirekten Menschen erstellt. Hier erfahren Sie mehr!

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Das hier vorgestellte Hintergrundwissen stammt aus unseren länderübergreifenden Trainings , in denen wir Ihnen gern interaktiv und spannend aufbereitetes Know-how aus der internationalen Arbeitswelt vermitteln.

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Literaturempfehlungen rund um interkulturelle Trainings

1 Herbrand, Frank: „Fit für fremde Kulturen. Interkulturelles Training für Führungskräfte“, Bern/Stuttgart/Wien: Verlag Paul Haupt.

2 Knapp, Karlfried: „Interkulturelle Kommunikationsfähigkeit als Qualifikationsmerkmal für die Wirtschaft“, in: Bolten, Jürgen [Hrsg.]: „Cross Culture – interkulturelles Handeln in der Wirtschaft“, Sternenfels/Berlin: Verlag Wissenschaft [&] Praxis, 8-23.

3 Kainzbauer, Astrid: „Kultur im interkulturellen Training. Der Einfluss von kulturellen Unterschieden in Lehr- und Lernprozessen an den Beispielen Deutschland und Grossbritannien“, Frankfurt a. M./London: IKO-Verlag für Interkulturelle Kommunikation.

4 Müller-Jacquier, Bernd/ten Thije, Jan D.: „Interkulturelle Kommunikation: interkulturelles Training und Mediation“, in: Becker-Mrotzek, M./Brünner, G./Cölfen, H. [Hrsg.]: „Linguistische Berufe“, Frankfurt a. M./Berlin/Bern/Bruxelles/New York/Oxford/Wien: Lang, 39-57.

5 Fetscher, Doris/Hinnenkamp, Volker: „Interkulturelles Kommunikationstraining und das Managen der interkulturellen Situation“, in: „Sprache und Literatur“ 74/1, 67-89.


Über Markus Eidam

Nach meinem insgesamt vierjährigen Aufenthalt in verschiedenen Ländern dieser Welt bin ich seit dem Jahr 2004 Geschäftsführer bei den Auslands-Experten von Eidam & Partner. In jüngeren Jahren habe ich Interkulturelle Kommunikation, Erwachsenenbildung und Psychologie studiert und mich zum Trainer, Coach und Personalfachwirt der IHK ausbilden lassen. Unser Unternehmen bietet Ihnen Interkulturelles Training, Interkulturelles Coaching, Consulting und eLearning zu 80 Zielländern.
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