Piñata & Co.: Weihnachten in Mexiko

Weihnachten geht hierzulande [idealerweise] mit Schnee, Glühwein, Plätzchen und einem Christbaum einher. Das ist aber nicht überall auf der Welt so. Ganz anders geht es bspw. in Mexiko zu. Lesen Sie in unserem heutigen Weihnachtsbeitrag, wie dieses Fest in Mexiko zelebriert wird.

Wie wird eigentlich Weihnachten in anderen Ländern gefeiert bzw. existiert dieses Fest überhaupt in allen Kulturen? Was läuft anders und was ist vielleicht sogar überraschend ähnlich trotz großer geografischer Entfernung? Gern möchten wir uns diesen Fragen erneut widmen und mit dem heutigen Blog-Beitrag unsere erfolgreiche Weihnachtsreihe fortsetzen. Dieses Mal schwimmen wir über den großen Teich und setzen uns mit einigen mexikanischen Weihnachtstraditionen auseinander. Wir wünschen Ihnen viel Spaß dabei!

Zunächst ein paar allgemeine Informationen zu unserem Zielland…

Mexiko liegt südlich der USA und wird von rund 120 Millionen Menschen bewohnt. Es gehört somit zu den bevölkerungsreichsten Ländern weltweit. Die Amtssprache ist Spanisch – neben Englisch, Chinesisch und Hindi, die am häufigsten gesprochene Sprache der Welt. Den meisten Mexikanern ist die Familie besonders wichtig. Dies zeigt sich bspw. darin, dass sie das ganze Jahr über gern und oft zusammenkommen, um gemeinsam zu feiern. Die wichtigsten mexikanischen Feiertage sind dabei u. a. der Unabhängigkeitstag [16. September], der Tag der Toten [1. und 2. November] und auch das Weihnachtsfest. Wie feiern Mexikaner aber nun eigentlich Weihnachten?

Mit Posada & Piñata

Die Vorweihnachtszeit beginnt bereits Mitte Dezember mit den sogenannten „Posada“-Umzügen. Dabei handelt es sich um eine Art Rollenspiel, bei dem der Teil der Weihnachtsgeschichte nachempfunden wird, in dem Joseph und Maria eine Herberge [Spanisch: „Posada“] suchen. Oft werden diese Spiele mit lauter Musik, Tanz und Feuerwerk begleitet. Bei wärmeren Temperaturen wird ausgelassen mit Freunden, Bekannten und Nachbarn gesungen, getanzt, getrunken und gegessen. Dabei werden zu diesen Gelegenheiten gern „Ponche“ [ein bowle-ähnliches Heißgetränk] und auch „Buñuelos“ [süße Krapfen] gereicht.

Schließlich enden die Posadas zum Heiligen Abend [am 24. Dezember], welcher meist mit der gesamten Familie verbracht wird. Man kommt zusammen, erzählt und isst traditionell Fisch oder auPinata, Weihnachten, Mexiko, Interkulturelles Trainingch Truthahn. Neben einem Besuch in der Kirche, spielt zu dieser Zeit auch die Weihnachtskrippe eine große Rolle. Diese wird bereits zuvor aufgebaut, allerdings wird erst pünktlich um Mitternacht eine Jesuspuppe zu den restlichen Figuren gelegt. So soll die Geburt Jesu symbolisiert werden. Erst am 25. Dezember dürfen dann schließlich die Geschenke geöffnet werden. Je nach Region, kann dies auch erst am 6. Januar, dem Dreikönigstag, passieren. Warum am Dreikönigstag? An diesem Tag soll Überlieferungen zufolge das Jesuskind seine Geschenke [Gold, Weihrauch und Myrrhe] erhalten haben.

Ein weiterer berühmter mexikanischer Weihnachtsbrauch [besonders für Kinder] ist das Zerschlagen einer Piñata. Diese aus Papier und Pappe geformte Figur ist mit Süßigkeiten, Früchten und Nüssen gefüllt und wird an einem Seil aufgehängt. Diese Figuren können ganz unterschiedlich aussehen [z. B. Tiere oder Comicfiguren]. Die klassische Variante ähnelt allerdings einem Stern, dessen 7 Zacken an die 7 Sünden erinnern und infolgedessen mit den bösen Taten des Jahres in Verbindung gebracht werden. Mit verbundenen Augen muss nun mit einem Stock die Piñata zerschlagen werden, wodurch das Böse vertrieben und der begehrte Inhalt hinausfallen soll.

Ein herzliches Dankeschön!

Wie Sie sehen, geht es in Mexiko etwas anders zu, als wir es hierzulande vermutlich gewohnt sind. Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang, dass je nach Region und auch Familie die weihnachtlichen Traditionen stark variieren können.

Mit diesem letzten Blog-Beitrag möchten wir uns für dieses Jahr von Ihnen verabschieden. Wir bedanken uns daher ganz herzlich bei allen Lesern, die uns in diesem Jahr gefolgt sind. Es freut uns sehr, dass wir Ihnen mit unseren Beiträgen einen Einblick in die Besonderheiten, aber auch Gemeinsamkeiten anderer Kulturen im Alltag und Business verschaffen konnten. Auch im nächsten Jahr warten wieder interessante Beiträge zu verschiedenen interkulturellen Themen auf Sie. Das gesamte Team von Eidam & Partner sagt „Feliz Navidad“ und wünscht Ihnen sowie Ihrer Familie eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Start in das neue Jahr!

Erfahren Sie mehr: interkulturelles Training + zusätzliche Artikel zu Mexiko

Gern stehen wir Ihnen mit einem Interkulturellen Training zu Mexiko oder zu anderen Ländern der Region zur Seite.

Unter folgendem Link finden Sie alle Artikel zum Zielland Mexiko.

Hier finden Sie Literaturempfehlungen rund um interkulturelle Trainings

1 Kumbruck, Christl/Derboven, Wibke [2016]: „Interkulturelles Training: Trainingsmanual zur Förderung interkultureller Kompetenzen in der Arbeit“, Berlin/Heidelberg: Springer-Verlag

2 Karasjew, Michael [2014]: „Entwicklung interkultureller Kompetenz in der betrieblichen Weiterbildung: Interkulturelle Trainings und Methoden“, Norderstedt: GRIN Verlag

3 Kainzbauer, Astrid [2002]: „Kultur im interkulturellen Training. Der Einfluss von kulturellen Unterschieden in Lehr- und Lernprozessen an den Beispielen Deutschland und Grossbritannien“, Frankfurt a. M./London: IKO-Verlag für Interkulturelle Kommunikation.

4 Schwartz, Annika [2012]: „Interkulturelle Teams: Die Wirksamkeit interkultureller Trainings zur Verbesserung der Zusammenarbeit interkultureller Teams“, AV Akademikerverlag

5 Müller-Jacquier, Bernd/ten Thije, Jan D. [2000]: „Interkulturelle Kommunikation: interkulturelles Training und Mediation“, in: Becker-Mrotzek, M./Brünner, G./Cölfen, H. [Hrsg.]: „Linguistische Berufe“, Frankfurt a. M./Berlin/Bern/Bruxelles/New York/Oxford/Wien: Lang, 39-57.


Über Sophie Humpisch

Ich habe Wirtschaftskommunikation und Interkulturelle Kommunikation & Kompetenz studiert. Im Zuge meiner akademischen Ausbildung war ich selbst über einen langen Zeitraum im Ausland und habe interkulturelle Unterschiede am eigenen Leib erfahren. Seit April 2014 bin ich bei Eidam & Partner für die Betreuung und Akquise neuer Fachexperten verantwortlich. Unser Unternehmen ist ein weltweiter Anbieter von Interkulturellem Training, Coaching, eLearning und Consulting für mehr als 80 Zielländer. Darüber hinaus haben wir uns auch auf viele länderübergreifende Themen spezialisiert.
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