Reise­sicherheit in Risiko-Ländern

Viele Entsendungsländer bieten neben einer neuen beruflichen Herausforderung leider auch ein erhöhtes Sicherheitsrisiko. Lesen Sie in unserem heutigen Blog-Beitrag, worauf es ankommt, wenn Sie sich in einem potenziell gefährlichen Land bewegen. Oft werden Mitarbeiter, die vom eigenen Unternehmen ins Ausland entsandt werden, auf die jeweiligen kulturellen und businessbezogenen Besonderheiten vorbereitet. Leider vergessen zu viele Personaler bzw. andere Verantwortungsträger dabei, dass im Zuge der Entsendungsvorbereitung ein weiteres wichtiges Thema berücksichtigt werden sollte: Die Sicherheit der Mitarbeiter. Dies ist nicht für jedes Zielland unbedingt notwendig, aber es gibt dennoch einige Länder, bei denen sich die Sicherheitslage von der unseren deutlich unterscheidet und wir daher zum Wohle Ihrer Mitarbeiter eine entsprechende Vorbereitung dringend empfehlen. Laut aktuellsten Studien werden vor allem Länder wie Afghanistan, Pakistan, Syrien, der Irak, Jemen oder Libyen aufgrund der kriegsähnlichen Zustände als sehr gefährlich eingestuft. Nun sind dies eher uninteressante Destinationen für Entsendungen. Aber wussten Sie auch, dass Nationen wie u. a. Russland, die Türkei, Saudi-Arabien, Südafrika, Mexiko und Brasilien für Ihre Mitarbeiter ebenfalls ein erhöhtes Sicherheitsrisiko darstellen? In diesen Ländern werden Expats oder auch Geschäftsreisende oft Opfer von Diebstählen, Raubüberfällen, Car-Napping [Diebstahl des Fahrzeugs bei laufendem Motor], Express-Kidnapping oder Erpressung.

Das richtige Verhalten

Je nachdem, wie Sie bei einer gefährlichen Begebenheit reagieren, entscheidet dies über den weiteren Verlauf und auch den Ausgang der Situation. Daher möchten wir Ihnen ein häufiges Szenario kurz schildern: Einige Expats oder Geschäftsreisende, die z. B. in São Paulo, Mexiko-Stadt oder in verschiedenen afrikanischen Ländern unterwegs waren, wurden bereits einmal ausgeraubt. Sollten auch Sie in diese Situation kommen, verhalten Sie sich defensiv! Den Räubern geht es meist um Geld und Wertgegenstände; nicht um Sie als Person. Sie müssen dazu wissen, dass die Räuber in manchen Regionen eine hohe Gewaltbereitschaft besitzen und deren Stress-Level bereits nach wenigen Sekunden signifikant ansteigt. Daher sollten Sie die verlangten Dinge unbedingt schnellstmöglich herausgeben, um Schlimmeres zu vermeiden! Und noch ein weiterer Hinweis: Sollte Ihre Firma oder Ihr Geschäftspartner Ihnen einen Sicherheit, Risiko, Entsendung, Training[Taxi-]Fahrer schicken, um Sie z. B. vom Flughafen abzuholen, seien Sie vorsichtig! Versichern Sie sich am besten, bevor Sie in das Fahrzeug steigen, ob es sich auch wirklich um den geschickten Fahrer und nicht doch um einen Täuschungsversuch handelt. Dazu könnten Sie sich bspw. vorab die vollständigen Kontaktdaten und auch ein Foto Ihres künftigen Fahrers geben lassen und dies entsprechend abgleichen. Zögern Sie bitte nicht, misstrauisch zu sein – in bestimmten Risiko-Ländern ist dies leider notwendig und hat auch nichts mit Interkultureller „Inkompetenz“ zu tun!

Zauberwort: Prävention!

Fakt ist, dass Sie seltener in gefährliche Situationen geraten, wenn Sie über die gesellschaftliche und politische Lage sowie die kulturellen Wertevorstellungen und die daraus resultierenden typischen Verhaltensweisen des Landes informiert sind. Vorab wollen wir Ihnen noch einige weitere Tipps zur direkten Vorbeugung von gefährlichen Situationen mit auf den Weg geben:
  • Wenn Sie sich im Auto fortbewegen, sollten Sie die Fenster und die Zentralverriegelung geschlossen halten. Zudem sollten Sie Wertgegenstände nicht „zur Schau stellen“, unauffällige Kleidung tragen und möglichst immer zu zweit oder in Gruppen unterwegs sein!
  • Versuchen Sie, Ihre Umgebung im Blick zu behalten! Sie könnten – als künftiges Opfer – beobachtet oder verfolgt werden. Sollte Ihnen etwas seltsam vorkommen, bringen Sie sich in Sicherheit.
  • Hinterlegen Sie bei Ihrem Arbeitgeber wichtige Informationen, die im Ernstfall schnellstmöglich benötigt werden [z. B. Medikamente oder Kontaktdaten von Angehörigen]!
  • Nutzen Sie Expat-Netzwerke! Denn dort werden einerseits praktische Informationen geteilt [z. B. welche Stadtviertel Sie meiden sollten]; andererseits erhalten Sie auch emotionalen und psychologischen Beistand.
Bitte beachten Sie, dass wir mit diesem Beitrag keinesfalls Ängste schüren oder Stereotype bestätigen wollen. Das Gegenteil ist der Fall, denn wir wollen ein realistisches Bild der Zielländer vermitteln und dazu gehört auch das Aufzeigen möglicher Gefahrenquellen. Unser Sicherheitstraining dient in erster Linie dazu, Ihren Blick auf potenziell gefährliche Situationen zu schärfen und Sie zu sensibilisieren, was in einem Ernstfall zu tun ist. Wir wollen Ihnen also vielmehr Ängste nehmen, damit Sie bestmöglich auf Ihren Auslandsaufenthalt vorbereitet sind!

Machen Sie Ihr internationales Arbeiten noch einfacher: Buchen Sie ein interkulturelles Training!

Zu unserem Leistungsspektrum im Bereich „Interkulturelles Training“ gehören auch Business-Workshops zu Kulturunterschieden, Entsendungsvorbereitung oder interkulturelle eLearning-Module! Wir optimieren Ihre internationale Zusammenarbeit, damit Sie sich auf Ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren können! 🙂

Literaturempfehlungen rund um interkulturelle Trainings

1 Herbrand, Frank [2002]: „Fit für fremde Kulturen. Interkulturelles Training für Führungskräfte“, Bern/Stuttgart/Wien: Verlag Paul Haupt. 2 Knapp, Karlfried [1995]: „Interkulturelle Kommunikationsfähigkeit als Qualifikationsmerkmal für die Wirtschaft“, in: Bolten, Jürgen [Hrsg.]: „Cross Culture – interkulturelles Handeln in der Wirtschaft“, Sternenfels/Berlin: Verlag Wissenschaft [&] Praxis, 8-23. 3 Kainzbauer, Astrid [2002]: „Kultur im interkulturellen Training. Der Einfluss von kulturellen Unterschieden in Lehr- und Lernprozessen an den Beispielen Deutschland und Grossbritannien“, Frankfurt a. M./London: IKO-Verlag für Interkulturelle Kommunikation. 4 Müller-Jacquier, Bernd/ten Thije, Jan D. [2000]: „Interkulturelle Kommunikation: interkulturelles Training und Mediation“, in: Becker-Mrotzek, M./Brünner, G./Cölfen, H. [Hrsg.]: „Linguistische Berufe“, Frankfurt a. M./Berlin/Bern/Bruxelles/New York/Oxford/Wien: Lang, 39-57. 5 Fetscher, Doris/Hinnenkamp, Volker [1994]: „Interkulturelles Kommunikationstraining und das Managen der interkulturellen Situation“, in: „Sprache und Literatur“ 74/1, 67-89.

Über Sophie Humpisch

Ich habe Wirtschaftskommunikation und Interkulturelle Kommunikation & Kompetenz studiert. Im Zuge meiner akademischen Ausbildung war ich selbst über einen langen Zeitraum im Ausland und habe interkulturelle Unterschiede am eigenen Leib erfahren. Seit April 2014 bin ich bei Eidam & Partner für die Betreuung und Akquise neuer Fachexperten verantwortlich. Unser Unternehmen ist ein weltweiter Anbieter von Interkulturellem Training, Coaching, eLearning und Consulting für mehr als 80 Zielländer. Darüber hinaus haben wir uns auch auf viele länderübergreifende Themen spezialisiert.
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