Die Übersetzung von deutschen Namen ins Chinesische liegt im Trend. Gerade wenn es um einen langfristigen Aufbau von Kontakten zu chinesischen Geschäftspartnern geht, wird gern auf eine Namensübertragung zurückgegriffen. Insbesondere Manager deutscher Firmen, für die der chinesische Markt immer wichtiger wird, wollen auf ihren Visitenkarten zeigen, dass sie ihre Geschäftspartner in Fernost schätzen, indem sie ihre deutschen Namen von einem Fachmann übersetzen lassen.
Dabei ist in der Regel keine echte Übersetzung, sondern vielmehr eine vom Originalnamen inspirierte Übertragung ins Chinesische möglich. Eine 1:1 Übersetzung ist in den meisten Fällen deshalb nicht möglich, da die Chinesen kein Alphabet verwenden, wie wir es kennen, sondern eine auf etwa 400 Silben beruhende Symbolsprache.
Namensübertragungen nur von Experten
Bei der Namensübertragung ins Chinesische, sollte vor allem darauf geachtet werden, dass echte chinesische Namen nur von einem Experten ausgesucht werden, der die Nuancen der chinesischen Sprache und Kultur genau versteht. Sonst wird ihr neuer chinesischer Name unter Umständen mit negativen/geschmacklosen Dingen assoziiert. Es kommt dabei nicht nur auf eine kreative Zusammenstellung chinesischer Schriftzeichen an, sondern auch darauf, welche Assoziationen die Silben – zusammen ausgesprochen – im Ohr eines Chinesen hervorrufen.
Wie sieht dies nun im Detail aus? Die Namensübertragung wird nicht nur phonetisch vollzogen, sondern muss auch eine gewisse Bedeutung haben. Dabei werden einzelne chinesische Silben, die eine positive und passende Bedeutung haben, zusammengebracht. Diese müssen wiederum dem Klang nach dem ursprünglichen deutschen Namen nahe kommen. Die Bedeutungen sollten dabei gerade wenn es um Geschäftsbeziehungen geht, zum Beruf der jeweiligen Person passen oder im besten Fall auch die Werte des Unternehmens widerspiegeln. So können wenn möglich bei einem Sales Manager beispielsweise Silben mit den Bedeutungen Dynamik, Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit involviert werden.
Familiennamen stehen an erster Stelle
Chinesische Namen sind grundsätzlich dreigeteilt: Als erstes der Familienname, dann folgt normalerweise der Generationsname und abschließend der individuelle Name. Die beiden letzteren bilden den persönlichen Namen, der mit unserem Vornamen vergleichbar ist. Mit dem zweiten und dritten Schriftzeichen wird meist eine gewisse charakterliche Wunschprägung bei der Geburt eines Kindes symbolisiert. Bei der Auswahl des Namens wird sehr viel Wert auf die Bedeutung der Worte des Vornamens gelegt. Oft drücken die Eltern mit dem Vornamen Wünsche aus, die sie dem Kind mit auf den Lebensweg geben wollen. Heutzutage werden insbesondere die Wörter für „Reichtum” und „Geld” immer beliebter.
Obwohl man in China Millionen von individuellen Vornamen findet, gibt es bei einer Bevölkerung von 1,3 Milliarden nur knapp 700 Familiennamen, von denen wiederum 20 besonders häufig vorkommen. Zu den häufigsten zählen dabei Wang, Li und Zhang. Chinesen sprechen sich dabei untereinander meistens mit dem Familiennamen an. Übrigens lässt sich dabei das Geschlecht der Person normalerweise nicht am Namen erkennen.
Erfahren Sie mehr: interkulturelles Training + zusätzliche Artikel zu China
Bei der geschäftlichen Zusammenarbeit mit Chinesen gilt es selbstverständlich einige Besonderheiten zu beachten. Auch das richtige Verhalten bei Verhandlungen und der Umgang mit Kunden sind wichtige Themen, die in unserem Interkulturellen Training über China behandelt werden.
Unter folgendem Link finden Sie alle Artikel zum Zielland China.
Literaturempfehlungen rund um interkulturelle Trainings und das Zielland China
1 Baudysova, Lenka [2010]: „Managing Diversity: Interkulturelles und Gender Training als Ausgangspunkte für Diversity Training“, Saarbrücken: VDM Verlag
2 Kuntze, Christian A. [2013]: „Interkulturelles Training: Vorbereitungsmaßnahmen deutscher Mitarbeiter für den Auslandseinsatz“, Saarbrücken: VDM Verlag
3 Köppel, Petra [2003]: „Kulturerfassungsansätze und ihre Integration in interkulturelle Trainings“, Norderstedt: BoD – Books on Demand
4 Schwartz, Annika [2012]: „Interkulturelle Teams: Die Wirksamkeit interkultureller Trainings zur Verbesserung der Zusammenarbeit interkultureller Teams“, AV Akademikerverlag
5 Metzner, Christian [2005]: „Deutsche Kulturstandards als Gegenstand interkultureller Trainings für ausländische Mitarbeiter in multinationalen Unternehmen“, Diplomarbeiten Agentur
2 Responses to "Aus Herrn Meyer wird Chen Changjie"