Auslands­entsendung mit Familie

Wird ein Mitarbeiter ins Ausland entsandt und dabei von seiner Familie begleitet, birgt dies zahlreiche spannende Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen. Damit – neben dem Expat – auch der Partner und die Kinder gut vorbereitet in dieses Abenteuer starten können, wollen wir Ihnen in unserem heutigen Blog-Beitrag einige wichtige Hinweise mit auf den Weg geben.

Die Anzahl der Mitarbeiter, die ins Ausland entsandt werden, steigt seit Jahren kontinuierlich an – und nicht selten werden diese von ihren Familien begleitet. Zielländer wie China, Indien und Saudi-Arabien sind dabei gerade für Familien mit besonderen Herausforderungen verbunden [dies betrifft bspw. Bildungseinrichtungen und die Gesundheitsversorgung]. Allerdings belegen zahlreiche Studien, dass die meisten Assignments frühzeitig abgebrochen werden, weil sich die mitausreisende Familie nicht wohl fühlt. Worauf sollten Sie also achten, wenn Sie gemeinsam mit Ihrem Partner und Ihren Kindern entsandt werden?

Beziehen Sie alle mit ein

Zuallererst sollten Sie alle Familienmitglieder von Anfang an aktiv in den Planungsprozess mit einbeziehen: Unternehmen sie als Familie einen frühzeitigen Look-and-See-Trip in ihren neuen Wohnort [sofern möglich], informieren sie sich gemeinsam über das Internet oder Sachbücher über ihre neue Heimat, bereiten sie den Umzug gemeinsam vor und planen sie zusammen erste Ausflüge. Wichtig ist zudem, dass Sie, als Expat, der Entsendung positiv gegenüber stehen und dieses positive Gefühl an die gesamte Familie weitergeben.

Welche konkreten Herausforderungen könnten Sie und Ihre Familie nun vor Ort erwarten? Selbstverständlich sollten sich alle Familienmitglieder zunächst mit dem neuen Zuhause, der Sprache, den landestypischen Gesetzen sowie den kulturellen Gepflogenheiten vertraut machen. Darüber hinaus bringt die Entsendung insbesondere für den mitausreisenden Partner und auch die Kinder in vielen Fällen zusätzliche Interkulturelles Training, Auslandsentsendung, Familie, Kinder, ExpatSchwierigkeiten mit sich, die oft unterschätzt werden.

So gibt der Partner bspw. nicht selten für den Umzug seinen Job in Deutschland auf und muss sich im Ausland zunächst auf den Haushalt sowie die Betreuung der Kinder beschränken. Während sich der Expat also an seinen neuen Arbeitsalltag gewöhnt und neue Kontakte mit Kollegen knüpft, fehlen diese wichtigen Punkte oftmals bei dem Partner. Durch diese neue Rolle fühlt sich der Partner folglich meist schlechter integriert.

Und die „Kleinsten“?

Auch für Kinder bedeutet eine Entsendung – entgegen der verbreiteten Annahme – mehr als „nur“ einen Standortwechsel. Denn sie müssen wichtige Bezugspersonen [bspw. Freunde, Großeltern oder auch Lehrer] zurücklassen, neue Freunde finden sowie sich in der neuen Schule zurechtfinden. Es wird also deutlich, dass – neben dem Expat – auch der mitausreisende Partner und die Kinder im Laufe der Entsendung mit persönlichen Herausforderungen konfrontiert werden.

Bitte nehmen Sie diese in ihrer Besonderheit ernst und versuchen Sie, diesen frühzeitig entgegen zu wirken! Offene Gespräche und gemeinsame Unternehmungen sind dabei ein guter Anfang und helfen Ihrer Familie [und somit auch Ihnen] dabei, sich in der neuen Heimat einzuleben.

Noch ein kurzer Tipp am Ende: Viele Unternehmen, die ihre Mitarbeiter ins Ausland entsenden, besitzen spezifische Abteilungen bzw. Anlaufstellen, die die entsprechenden Familien kontinuierlich begleiten und diesen mit Rat & Tat zur Seite stehen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche informelle Netzwerke und Onlineplattformen, auf denen [ehemalige] Expat-Familien von ihren Erfahrungen berichten. Nutzen Sie diese Möglichkeiten und Informationsquellen!

Interkulturelles Training  für die gesamte Familie

Damit Sie und Ihre Familie bestmöglich vorbereitet ins Ausland starten können, empfehlen wir Ihnen zudem unser Interkulturelles Entsendungstraining für Familien und/oder Kinder. In diesen Veranstaltungen lernen bereits die „Kleinsten“, welche Veränderungen auf sie zukommen, wie sie damit umgehen und wie die Eltern ihre Kinder nachhaltig unterstützen können. Unter dem folgenden Link finden Sie weiterführende Informationen zu den kindgerecht aufbereiteten Seminarinhalten.

Literaturempfehlungen zu interkulturellen Trainings

1 Herbrand, Frank [2002]: „Fit für fremde Kulturen. Interkulturelles Training für Führungskräfte“, Bern/Stuttgart/Wien: Verlag Paul Haupt.

2 Kempen, Regina/Schumacher, Svenja/Engel, Anna Maria/Hollands, Lisa [2020]: „Interkulturelle Trainings planen und durchführen: Grundlagen und Methoden“, Göttingen: Hogrefe-Verlag

3 Müller-Jacquier, Bernd/ten Thije, Jan D. [2000]: „Interkulturelle Kommunikation: interkulturelles Training und Mediation“, in: Becker-Mrotzek, M./Brünner, G./Cölfen, H. [Hrsg.]: „Linguistische Berufe“, Frankfurt a. M./Berlin/Bern/Bruxelles/New York/Oxford/Wien: Lang, 39-57.

4 Fetscher, Doris/Hinnenkamp, Volker [1994]: „Interkulturelles Kommunikationstraining und das Managen der interkulturellen Situation“, in: „Sprache und Literatur“ 74/1, 67-89

5 Metzner, Christian [2005]: „Deutsche Kulturstandards als Gegenstand interkultureller Trainings für ausländische Mitarbeiter in multinationalen Unternehmen“, Diplomarbeiten Agentur


Über Sophie Humpisch

Ich habe Wirtschaftskommunikation und Interkulturelle Kommunikation & Kompetenz studiert. Im Zuge meiner akademischen Ausbildung war ich selbst über einen langen Zeitraum im Ausland und habe interkulturelle Unterschiede am eigenen Leib erfahren. Seit April 2014 bin ich bei Eidam & Partner für die Betreuung und Akquise neuer Fachexperten verantwortlich. Unser Unternehmen ist ein weltweiter Anbieter von Interkulturellem Training, Coaching, eLearning und Consulting für mehr als 80 Zielländer. Darüber hinaus haben wir uns auch auf viele länderübergreifende Themen spezialisiert.
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