Dubai: Tipps für Ihren Business-Trip

Viele international tätige Geschäftsleute verschlägt es früher oder später einmal nach Dubai, welches sich in den letzten Jahren zu einer Wirtschaftsgröße von internationaler Bedeutung entwickelt hat. Erfahren Sie daher in unserem heutigen Blog-Beitrag, worauf Sie achten sollten, wenn Sie für Geschäftsreisen vor Ort sind.

Dubai ist die wirtschaftlich bedeutendste Stadt in den Vereinigten Arabischen Emiraten [VAE] und nimmt somit eine besondere Stellung ein. Daher ist es nicht verwunderlich, dass viele geschäftliche Reisen dorthin unternommen werden. Trotz des hohen Internationalisierungsgrads, gehört Dubai zur arabischen Welt und verfügt somit über eigene kulturelle Gepflogenheiten. Wenn Sie also vor Ort bei arabischen Partnern oder Kunden sind, berücksichtigen Sie bitte die folgenden Dinge.

Zuallererst sollten Sie wissen, dass der Aufbau und auch Erhalt einer Geschäftsbeziehung in der arabischen Welt wesentlich mehr Zeit in Anspruch nimmt als hierzulande. Das liegt vor allem daran, dass Araber zunächst Vertrauen zu ihrem Partner gewinnen wollen, bevor es zum Business kommt. Denn Vertrauen ist für die meisten Araber die Basis jeglicher Zusammenarbeit, weshalb sie fast ausschließlich Geschäfte mit Personen abwickeln, die sie sehr gut kennen.

Investieren Sie Zeit – es wird sich lohnen!

Was bedeutet das für Sie? Wenn Sie vor Ort sind, vereinbaren Sie nicht zu viele Termine [maximal 2 am Tag]! Anstatt von Termin zu Termin zu hetzen, sollten Sie sich ausgiebig Zeit für Ihre arabischen Geschäftspartner nehmen, treffen Sie sich [mehrmals sofern möglich], lernen sie sich als Menschen kennen, meiden Sie dabei zunächst geschäftliche Themen, reden Sie lieber über Privates wie z. B. die Familie, Sport, Essen oder Hobbies.

Noch ein wichtiger Hinweis zu den Terminen: In den VAE wird flexibler mit Zeit umgegangen als wir es hier gewohnt sind. Es kann daher durchaus dazu kommen, dass Verabredungen spontan verschoben werden. Nehmen Sie dies bitte nicht persönlich und fragen Sie am besten rechtzeitig nach, ob es bei dem vereinbarten Termin bleibt!Interkulturelles Training, Arabische Welt, Vereinigte Arabische Emirate, Dubai, Geschäftsreise, Gastfreundschaft

Wenn Sie einen Partner oder Kunden in Dubai besuchen, werden Sie von diesem höchst wahrscheinlich sehr fürsorglich betreut werden. Denn Gastfreundschaft wird in den meisten arabischen Staaten, so auch in den VAE, groß geschrieben und ist somit ebenfalls in der Geschäftskultur fest verankert. Diese abzulehnen, wäre also eine grobe Beleidigung Ihrer arabischen Partner, welche Ihre Geschäftsbeziehung wahrscheinlich belasten würde.

Seien Sie Gast!

Da sich der arabische Gastgeber für das Wohlergehen des Gastes verantwortlich fühlt, sollten Sie diese Rolle entsprechend annehmen: Lassen Sie sich vom Flughafen abholen, in der Stadt herumführen, zum Essen einladen etc. Nehmen Sie sich also ein wenig mehr zurück, als Sie es aus Deutschland kennen. Und zeigen Sie sich im Anschluss – wenn Sie Ihren arabischen Gast in Deutschland empfangen – vergleichbar großzügig und fürsorglich! Ein kleines Gastgeschenk ist in diesem Zusammenhang auch eine nette Geste [z. B. Kulinarisches aus Ihrer Heimat oder etwas Dekoratives].

Beachten Sie hierbei bitte auch die „Dreimal-Regel“, welche besagt, dass Einladungen erst dann wirklich ernst gemeint sind, wenn diese mehrmals ausgesprochen werden. Lehnen Sie die ersten zwei Einladungen also zunächst einmal höflich ab, um herauszufinden, ob diese nicht doch nur eine höfliche Floskel darstellen.

Zu guter Letzt wollen wir Ihnen noch 3 praktische Hinweise für Ihre Zeit vor Ort in Dubai mit auf den Weg geben:

  • Freitags wird aus religiösen Gründen nicht gearbeitet; samstags und sonntags hingegen schon. Planen Sie Ihre Termine entsprechend und berücksichtigen Sie zudem die weiteren religiösen Traditionen des Landes [Ramadan, Opferfest etc.]!
  • Wenn Sie ein wenig Freizeit haben, sollten Sie sich die vielfältigen Sehenswürdigkeiten Dubais nicht entgehen lassen: imposante Wolkenkratzer [u. a. Burj Khalifa mit einer Höhe von 828 Metern], Museen, moderne Architektur, Marktbesuche oder einen Ausflug in die Wüste sind hier nur einige Ideen.
  • Dubai ist verkehrstechnisch sehr gut ausgebaut. Wenn Sie sich also eigenständig in der Stadt fortbewegen möchten, stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten, wie bspw. Busse, U-Bahn oder auch „Abras“ [kleine Holzboote], zur Verfügung. Es ist allerdings auch nicht ungewöhnlich, dass Ihre Partner oder Kunden Sie mit einem separaten Fahrer ausstatten.

Wie Sie sehen, birgt ein geschäftlicher Aufenthalt in Dubai einige Möglichkeiten für Sie. Wir möchten an dieser Stelle noch einmal betonen, dass sich Dubai – aufgrund des hohen Internationalisierungsgrads – in einem ständigen Wandel befindet und sich somit einigen westlichen Gepflogenheiten annähert. Daher müssen die oben geschilderten Punkte nicht zwangsläufig für jeden arabischen Partner oder Kunden zutreffen. Hinzu kommt der Fakt, dass sich Dubais Bevölkerung inzwischen kulturell sehr heterogen gestaltet [dies betrifft v. a. Inder und Ägypter]. Wir bitten Sie dies, stets zu berücksichtigen.

Erfahren Sie mehr: interkulturelles Training + zusätzliche Artikel zum Arabischen Raum

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Unter folgendem Link finden Sie alle Artikel zum Arabischen Raum.

Literaturempfehlungen rund um interkulturelle Trainings

1 Herbrand, Frank [2002]: „Fit für fremde Kulturen. Interkulturelles Training für Führungskräfte“, Bern/Stuttgart/Wien: Verlag Paul Haupt.

2 Knapp, Karlfried [1995]: „Interkulturelle Kommunikationsfähigkeit als Qualifikationsmerkmal für die Wirtschaft“, in: Bolten, Jürgen [Hrsg.]: „Cross Culture – interkulturelles Handeln in der Wirtschaft“, Sternenfels/Berlin: Verlag Wissenschaft [&] Praxis, 8-23.

3 Kainzbauer, Astrid [2002]: „Kultur im interkulturellen Training. Der Einfluss von kulturellen Unterschieden in Lehr- und Lernprozessen an den Beispielen Deutschland und Grossbritannien“, Frankfurt a. M./London: IKO-Verlag für Interkulturelle Kommunikation.

4 Müller-Jacquier, Bernd/ten Thije, Jan D. [2000]: „Interkulturelle Kommunikation: interkulturelles Training und Mediation“, in: Becker-Mrotzek, M./Brünner, G./Cölfen, H. [Hrsg.]: „Linguistische Berufe“, Frankfurt a. M./Berlin/Bern/Bruxelles/New York/Oxford/Wien: Lang, 39-57.

5 Fetscher, Doris/Hinnenkamp, Volker [1994]: „Interkulturelles Kommunikationstraining und das Managen der interkulturellen Situation“, in: „Sprache und Literatur“ 74/1, 67-89.


Über Sophie Humpisch

Ich habe Wirtschaftskommunikation und Interkulturelle Kommunikation & Kompetenz studiert. Im Zuge meiner akademischen Ausbildung war ich selbst über einen langen Zeitraum im Ausland und habe interkulturelle Unterschiede am eigenen Leib erfahren. Seit April 2014 bin ich bei Eidam & Partner für die Betreuung und Akquise neuer Fachexperten verantwortlich. Unser Unternehmen ist ein weltweiter Anbieter von Interkulturellem Training, Coaching, eLearning und Consulting für mehr als 80 Zielländer. Darüber hinaus haben wir uns auch auf viele länderübergreifende Themen spezialisiert.
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