Interview zur Sicherheit im Ausland

Die Zahl von Mitarbeitern, die ins Ausland entsandt werden bzw. häufig auf Geschäftsreisen international unterwegs sind, blieb auch in den vergangenen Jahren konstant hoch. Die Anzahl der Unternehmen, die ihre Mitarbeiter dabei in Länder mit einem erhöhten Sicherheitsrisiko schicken, ist beachtenswert. Personalabteilungen, Expatriates und Geschäftsreisende sollten demzufolge diese Situation berücksichtigen und entsprechende Vorkehrungen treffen! Nähere Informationen hierzu erfahren Sie in unserem heutigen Blog-Beitrag.

Um das Thema Sicherheit bei Auslandsreisen näher zu betrachten, haben wir für Sie ein spannendes Interview mit einem Mitarbeiter eines der führenden Unternehmen im Bereich „Corporate Security Solutions“ geführt [Sie finden die MP3 am Ende dieses Beitrags!]. Die wichtigsten Themen und Schlußfolgerungen daraus möchten wir Ihnen nun hier präsentieren. Zuallererst gilt es, darauf hinzuweisen, dass es neben den als offensichtlich gefährlich geltenden Regionen, auch andere Länder, wie z.B. Mexiko, Russland oder Indien gibt, in denen die Sicherheit für Expatriates mitunter bedroht ist.

Sollten Sie in ein potentiell unsicheres Land reisen, wird es in einem Sicherheitstraining nicht nur um die Vorbereitung zu Themen wie Entführungen, organisierte Kriminalität und Terroranschläge gehen, sondern es wird konkret thematisiert, wie man sich in gefährlichen Situationen richtig verhält: Sie erhalten Antworten darauf, ob man beispielsweise bei einem Carjacking Vollgas geben oder bei einem Express-Kidnapping den Entführern, die die Kreditkarte haben möchten, einen falschen PIN nennen sollte.

Ein wichtiges Stichwort für Ihren Auslandaufenthalt ist die Gefahrenwahrnehmung. Hierbei ist es wichtig, ein gewisses „Handwerkzeug“ zu entwickeln, uSicherheit im Ausland, Gefahrenwahrnehmung, Sicherheitstraining, Interkulturelles Trainingm gefährliche Situationen besser zu erkennen. Bereits im Seminar werden Sie vor Situationen gestellt, die Sie nicht kennen und lösen müssen. Somit können Sie, sollten Sie tatsächlich vor Ort in eine gefährliche Situation geraten, auf Erfahrungswerte zurückgreifen. Grundsätzlich geht es hierbei immer darum, die Umgebung richtig wahrzunehmen und sich bewusst zu machen, ob man beispielsweise verfolgt oder beobachtet wird und ob es Auffälligkeiten in der direkten Umgebung gibt. Des Weiteren werden in solch einem Training aktuelle Tätertaktiken thematisiert, was der Tatsache geschuldet ist, dass Täter weltweit nach ähnlichen Mustern arbeiten.

Viele reagieren intuitiv falsch

Kommt es dann unverhofft doch beispielsweise zu einem Raubüberfall, sollten Sie als Reisender oder Expat immer deeskalierend auf Täter einwirken und auf eine schnelle Beendigung der Situation hinarbeiten. Wer „kooperativ“ ist, übersteht einen Raubüberfall in der Regel ohne physische Verletzungen. Intuitiv reagieren manche Menschen in solchen Extrem-Situationen jedoch leider falsch und provozieren so Schlimmeres. Daher gilt es, dass eigene Stressniveau zu kontrollieren und z.B. schnelle Bewegungen zu vermeiden, da diese von Tätern falsch verstanden werden könnten. Daher der Tipp unseres Experten: Geben Sie dem Täter, was er möchte. Sie sollten sich immer die Frage stellen, was Ihnen wichtiger ist: Ihr Leben oder Ihre Wertgegenstände?

Obwohl bei solchen Vorfällen grundsätzlich geraten wird, Anzeige bei der Polizei zu erstatten, hängt es stets vom Land und der konkreten Situation ab, ob man wirklich die örtliche Polizei aufsuchen sollte. Für Notfälle sollten Unternehmen für Ihre Mitarbeiter Notfallnummern bereithalten, die 24/7 angerufen werden können. Alternativ kann man sich selbstverständlich auch immer an die deutsche Vertretung des jeweiligen Landes wenden. Als konkrete Tipps für die Vorbereitung auf Ihre Zeit im Ausland möchte Ihnen unser Sicherheitsexperte noch die folgenden Anregungen mit auf den Weg geben:

  • Informieren Sie sich detailliert zum entsprechenden Land, idealerweise auch zur Sicherheitslage über die Homepage des Auswärtigen Amtes!
  • Berücksichtigen Sie Erfahrungswerte anderer Mitarbeiter im Land!
  • Versichern Sie sich, welche Sicherheitsvorkehrungen es vor Ort, z.B. bezüglich des Wohnhauses und des Arbeitsumfeldes, gibt und wie sicher die Wohngegend ist!
  • Vergewissern Sie sich je nach Gefährdungslage, ob es unternehmensinterne Notfallpläne bzw. ein Notfallmanagement gibt und diese auch funktionsfähig sind!

Sowohl bei Sicherheitstrainings als auch beim Auf- und Ausbau Ihres Krisen- und Notfall-Managements hilft Ihnen unser Kooperationspartner sehr gern weiter! Sollten Sie oder Ihre Mitarbeiter ins Ausland entsandt werden, erhalten Sie auch hier weitere nützliche Informationen. Das gesamte Interview haben wir übrigens für Sie in einer Audiodatei noch einmal zusammengestellt. Unser Tipp: Nehmen Sie diese MP3-Datei [Dauer: 20 Minuten] doch einfach mit auf die nächste Bahn- oder Autofahrt! Einfach folgende URL im Browser Ihres Smartphones eingeben und los geht’s: http://tinyurl.com/qgtutrc

Vorsicht ist besser! Buchen Sie ein Sicherheitstraining!

Mitarbeitern, die Auslandsreisen in Ländern mit kritischer Sicherheitslage unternehmen, möchten wir ein entsprechendes Sicherheitstraining sehr ans Herz legen.

Literaturempfehlungen rund um interkulturelles Training

1 Kumbruck, Christl/Derboven, Wibke [2016]: „Interkulturelles Training: Trainingsmanual zur Förderung interkultureller Kompetenzen in der Arbeit“, Berlin/Heidelberg: Springer-Verlag

2 Karasjew, Michael [2014]: „Entwicklung interkultureller Kompetenz in der betrieblichen Weiterbildung: Interkulturelle Trainings und Methoden“, Norderstedt: GRIN Verlag

3 Kainzbauer, Astrid [2002]: „Kultur im interkulturellen Training. Der Einfluss von kulturellen Unterschieden in Lehr- und Lernprozessen an den Beispielen Deutschland und Grossbritannien“, Frankfurt a. M./London: IKO-Verlag für Interkulturelle Kommunikation.

4 Schwartz, Annika [2012]: „Interkulturelle Teams: Die Wirksamkeit interkultureller Trainings zur Verbesserung der Zusammenarbeit interkultureller Teams“, AV Akademikerverlag

5 Müller-Jacquier, Bernd/ten Thije, Jan D. [2000]: „Interkulturelle Kommunikation: interkulturelles Training und Mediation“, in: Becker-Mrotzek, M./Brünner, G./Cölfen, H. [Hrsg.]: „Linguistische Berufe“, Frankfurt a. M./Berlin/Bern/Bruxelles/New York/Oxford/Wien: Lang, 39-57.


Über Andreas Riedel

Ich habe Tourismuswirtschaft und Europa-Studien/Kulturwissenschaften studiert. In beiden Fachrichtungen durfte ich mich auf ganz unterschiedliche Art und Weise bereits mit dem Thema Interkulturelle Kommunikation beschäftigen. Seit Februar 2013 bin ich nun Interkultureller Berater bei Eidam & Partner. Unser Unternehmen bietet Ihnen seit dem Jahr 2004 Interkulturelles Training, Interkulturelles Coaching, Entsendungsvorbereitung und eLearning zu 80 Zielländern. Darüber hinaus haben wir uns auch auf viele länderübergreifende Themen spezialisiert.
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