Präsentationen & Meetings in China – Teil 2

Auch im zweiten Teil unserer spannenden Reihe „Präsentationen/Meetings in China“ wird es wieder interessant. In unserem heutigen Blogbeitrag möchten wir Sie auf wichtige Aspekte hinweisen, die das Thema „Gesprächspausen in China“ betrifft. Was bedeutet es, wenn Chinesen längere Zeit schweigen und wann ist der richtige Zeitpunkt um wichtige Informationen in einem Meeting zu vermitteln? Wir geben Ihnen die Antworten dazu.

Aufgrund der unterschiedlichen Informationsstrukturierung in Deutschland und China verhält es sich mit der Regelung von Gesprächspausen grundverschieden. In Deutschland werden die wichtigsten Informationen im ersten Drittel des Wortbeitrags formulierInterkulturelles Training China, Präsentationen, Meetingst. Daher haben die Teilnehmer den Rest der Rede Zeit, sich eine Aussage oder Antwort zu überlegen. Auf diese Art und Weise benötigt man in Deutschland keine Gesprächspausen, ganz im Gegenteil, die Redebeiträge überlappen sich manchmal sogar.

In China hingegen verhält sich das völlig anders. Hier werden die wichtigsten Informationen an den Schluss des Redebeitrags gesetzt. Daher müssen die Teilnehmer bis zum Ende ganz genau zuhören und können sich erst danach eine Antwort auf das Gesagte überlegen. Demzufolge brauchen sie öfter eine kurze Gesprächspause, um über das Gesagte zu überdenken und es zu interpretieren. Die längeren Pausen geben Ihrem chinesischen Gegenüber auch die Chance, darüber nachzudenken, wie eine heikle/schwierige Antwort möglichst indirekt/höflich formuliert werden kann.

Langes Schweigen

Gesprächspausen von bis zu einer Minute sind in Gesprächen in China durchaus üblich und werden teilweise bewusst eingesetzt, um ausländische Gesprächspartner zu verunsichern. Lassen Sie sich also durch lange Gesprächspausen nicht aus der Ruhe bringen, denn verbale Zurückhaltung ist in China eine Tugend und dient der Konzentration und zum Nachdenken. Insbesondere höher gestellten Personen ist es wichtig, ein Gespräch zu führen und zu leiten. Dabei nutzen sie ihre Position mitunter aus, indem sie einige Minuten schweigen.

Für Deutsche wirkt diese Stille schnell als Zeitverschwendung, viele werden unruhig oder unterbrechen sogar die Pause. Das Gespräch nach westlichen Vorstellungen voranzutreiben, wäre in dieser Situation jedoch äußerst unhöflich. Unser Rat: Bleiben Sie gelassen, schweigen Sie einfach mit und bauen Sie neue Konzentration auf. Sie geben Ihrem chinesischen Gegenüber dadurch den gewünschten Raum für eigene Gedanken.

Auch nächste Woche können Sie sich wieder auf ein spannendes Thema freuen. Im letzten Teil unserer Reihe werden wir Sie zum Thema „Produktpräsentationen“ informieren und Ihnen nützliche Tipps unterbreiten.

Erfahren Sie mehr: interkulturelles Training + zusätzliche Artikel zu China

Präsentationen, Meetings sowie Verhandlungen sind wichtige Business-Elemente die auch bei internationalen Geschäftskontakten von Bedeutung sind. Die wichtigsten Grundlagen zu diesen Themenbereichen erhalten Sie auch durch unser Interkulturelles Training zum Zielland China.

Unter folgendem Link finden Sie alle Artikel zum Zielland China.

Literaturempfehlungen rund um interkulturelle Trainings und das Zielland China

1 Kumbruck, Christl/Derboven, Wibke [2016]: „Interkulturelles Training: Trainingsmanual zur Förderung interkultureller Kompetenzen in der Arbeit“, Berlin/Heidelberg: Springer-Verlag

2 Kempen, Regina/Schumacher, Svenja/Engel, Anna Maria/Hollands, Lisa [2020]: „Interkulturelle Trainings planen und durchführen: Grundlagen und Methoden“, Göttingen: Hogrefe-Verlag

3 Ang-Stein, Claudia [2015]: „Interkulturelles Training: Systematisierung, Analyse und Konzeption einer Weiterbildung“, Wiesbaden: Springer Fachmedien-Verlag

4 Mazziotta, Agostino [2016]: „Interkulturelle Trainings: Ein wissenschaftlich fundierter und praxisrelevanter Überblick [essentials]“, Wiesbaden: Springer Fachmedien-Verlag

5 Reisch, Bernhard [2012]: „Interkulturelles Personalmanagement: Internationale Personalentwicklung, Auslandsentsendungen, Interkulturelles Training“, Wiesbaden: Gabler


Über Andreas Riedel

Ich habe Tourismuswirtschaft und Europa-Studien/Kulturwissenschaften studiert. In beiden Fachrichtungen durfte ich mich auf ganz unterschiedliche Art und Weise bereits mit dem Thema Interkulturelle Kommunikation beschäftigen. Seit Februar 2013 bin ich nun Interkultureller Berater bei Eidam & Partner. Unser Unternehmen bietet Ihnen seit dem Jahr 2004 Interkulturelles Training, Interkulturelles Coaching, Entsendungsvorbereitung und eLearning zu 80 Zielländern. Darüber hinaus haben wir uns auch auf viele länderübergreifende Themen spezialisiert.
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