Präsentationen & Meetings in China

Ab heute beginnt eine Reihe von Blogbeiträgen die sich dem Halten von Präsentationen und Meetings in China widmen wird. Zum Auftakt wird diese Woche die „Informationsstrukturierung“ thematisiert. Dabei vermitteln wir Ihnen wichtige Aspekte, die z. B. bei der Betonung von Fakten sowie der Informationsdarbietung bedacht werden sollten.

Die Präsentation und Verarbeitung von Informationen ist grundsätzlich kulturell geprägt. Jeder von uns lernt von klein auf, wie wir Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten haben. Dabei greifen wir auf ein bestimmtes Muster zurück und erwarten im Gegenzug eine gewisse Reihenfolge und Strukturierung der Inhalte. Im Folgenden wird aufgeführt, welche Unterschiede es hinsichtlich der Informationsstrukturierung zwischen Deutschland und China gibt:

  • Die wichtigsten Inhalte werden, anders als in Deutschland, in CInterkulturelles Training China, Meetings, Präsentationenhina oft an den Schluss gestellt. Zudem beginnt man eine Präsentation auf keinen Fall mit Problemen oder Anliegen, sondern mit positiven Aspekten.
  • Durch eine Stimmanhebung werden in Deutschland wichtige Teile einer Präsentation betont. In China wiederum ist es üblich, bedeutende Inhalte häufiger zu wiederholen.
  • Im Gegensatz zur kompakten Informationsdarbietung in Deutschland, werden in China kompakte Inhalte häufig in Teilsegmente zerlegt und separat dargeboten.

Haben Sie diese Aspekte in der Vergangenheit bereits berücksichtigt? Auch die vier folgenden Gesichtspunkte gilt es zu bedenken:

  • Chinesische Präsentationen sind meist durch „Induktives Verhalten“ geprägt. Das bedeutet, es werden zunächst Beispiel genannt, im Anschluss daran die Zusammenhänge erläutert und erst danach eine entsprechende These formuliert. In Deutschland herrscht hingegen „Deduktives Verhalten“ [These>Begründung>Beispiel] vor.
  • Die Liebe zum Detail ist auch bei Präsentationen in China nicht unwesentlich. Einzelheiten, Details, Anekdoten und schmückendes Beiwerk sind wichtig, um eine gute Atmosphäre zu schaffen. Hierbei ist auch wichtig, dass Sie nicht ausschließlich Fakten/sachliche Informationen vermitteln. Sie sollten in jedem Fall auch Persönliches, über sich als Mensch, sowie über Ihr Unternehmen und Ihr Produkt/Ihre Dienstleistung einfließen lassen!
  • Informationen in Präsentationen werden in Deutschland oft als Anti-These [entweder-oder] formuliert, d.h. Aussagen werden kontrovers diskutiert. In China werden Widersprüche hingegen gern vermieden; die Synthese [sowohl-als auch] steht im Mittelpunkt.
  • Die Argumentationsführung ist in Deutschland meist geradlinig und auf ein genaues Ziel ausgerichtet. In China finden Argumentationen nur über Umwege statt; es werden also verschiedene Ziele ausgelotet, um die Wünsche und Erwartungen beider Seiten zu berücksichtigen.

Diesen sieben grundlegenden Gedanken sollten Sie bei der Vorbereitung einer jeden Präsentation in China Beachtung schenken. In den Blogbeiträgen der nächsten Wochen werden wir spezifischer auf weitere Themenbereiche eingehen. Freuen Sie sich in der kommenden Woche u. a. auf das Thema „Gesprächspausen bei Präsentationen“!

Interkulturelles Training China

Interkulturelles Training ChinaPräsentationen, Meetings sowie Verhandlungen sind wichtige Themen in der geschäftlichen Zusammenarbeit mit anderen Kulturen und somit auch ein wesentlicher Bestandteil eines Interkulturellen Trainings zu China.

Zu unserem Leistungsspektrum im Bereich „Interkulturelles Training“ gehören auch länderübergreifende Workshops, Entsendungsvorbereitung oder interkulturelle eLearning-Module!

Literaturempfehlungen rund um interkulturelle Trainings und das Zielland China

1 Baudysova, Lenka [2010]: „Managing Diversity: Interkulturelles und Gender Training als Ausgangspunkte für Diversity Training“, Saarbrücken: VDM Verlag

2 Kuntze, Christian A. [2013]: „Interkulturelles Training: Vorbereitungsmaßnahmen deutscher Mitarbeiter für den Auslandseinsatz“, Saarbrücken: VDM Verlag

3 Köppel, Petra [2003]: „Kulturerfassungsansätze und ihre Integration in interkulturelle Trainings“, Norderstedt: BoD – Books on Demand

4 Schwartz, Annika [2012]: „Interkulturelle Teams: Die Wirksamkeit interkultureller Trainings zur Verbesserung der Zusammenarbeit interkultureller Teams“, AV Akademikerverlag

5 Metzner, Christian [2005]: „Deutsche Kulturstandards als Gegenstand interkultureller Trainings für ausländische Mitarbeiter in multinationalen Unternehmen“, Diplomarbeiten Agentur


Über Andreas Riedel

Ich habe Tourismuswirtschaft und Europa-Studien/Kulturwissenschaften studiert. In beiden Fachrichtungen durfte ich mich auf ganz unterschiedliche Art und Weise bereits mit dem Thema Interkulturelle Kommunikation beschäftigen. Seit Februar 2013 bin ich nun Interkultureller Berater bei Eidam & Partner. Unser Unternehmen bietet Ihnen seit dem Jahr 2004 Interkulturelles Training, Interkulturelles Coaching, Entsendungsvorbereitung und eLearning zu 80 Zielländern. Darüber hinaus haben wir uns auch auf viele länderübergreifende Themen spezialisiert.
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