Sind Sie für Ihr Unternehmen z. B. für Vertragsverhandlungen im Reich der Mitte, kommt es schnell zum persönlichen Kontakt zu Chinesen und Small Talk ist gefragt. Dabei sollten Sie einige Themen besser aussparen. Welche das sind und was dahinter steckt, verraten wir Ihnen im heutigen Blog-Beitrag!
Im Zuge der Erfolgsgeschichte der deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen kommt es im Business zu häufigen Kontakten zwischen deutschen und chinesischen Geschäftspartnern. Einer Verhandlung oder einem Meeting folgt vielfach ein privates Treffen z. B. bei einem Geschäftsessen oder in den privaten Räumlichkeiten des chinesischen Geschäftspartners. Da bei einem Essen auch Privates besprochen wird, sind hier selbstverständlich auch Small-Talk Themen gefragt.
Geeignete Inhalte sind dabei insbesondere Aspekte wie Familie, Wetter, Kinder, Essen, Sport und Reisen. Es gibt jedoch auch einige heikle Themen, die Sie besser nicht in eine Unterhaltung einbinden sollten.
Die 3 T’s – Tibet, Tian’anmen, Taiwan
Ein sehr sensibles Thema in China ist Tibet. Die Geschichte des Konflikts wurzelt in der Gründung der Volksrepublik China und der Besetzung Tibets durch China im Jahr 1950. Es folgten Aufstände in der Region sowie eine Flüchtlingswelle nach Indien und gipfelte darin, dass zahlreiche Klöster zerstört und viele Tibeter in Arbeitslager verbannt wurden. Diskussionen über die Autonomiebestrebungen des Dalai Lama, dem religiösen Führer der Tibeter, und Berichterstattungen westlicher Medien über den Konflikt werden ungern zur Kenntnis genommen.
Das Tian’anmen-Massaker und die blutige Niederschlagung der Studentendemonstrationen im Jahr 1989 ist ein weiteres Tabuthemen. Das Massaker wurde und wird weiterhin in China verschwiegen. Viele Schüler und Studenten jüngerer Generationen wissen heutzutage kaum etwas darüber.
Auch Taiwan ist ein heikles Thema. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und Taiwan wiederum sieht sich als souveräner Staat. Nachdem in den 50er Jahren auch militärisch gegeneinander agiert wurde, erfolgt mittlerweile eine langsame Annäherung, die hauptsächlich auf wirtschaftlichen Bestrebungen beruht.
Spricht man eines der drei genannten Themen an, stößt man schnell auf Unverständnis und es wird auf chinesischer Seite schnell ein Themenwechsel eingeleitet, da ein Gespräch darüber vielen Chinesen unangenehm ist. Dies sollten Sie insbesondere in der Kennenlernphase beachten.
Es gibt natürlich nicht nur Gesprächsthemen, die als Tabu gelten, sondern auch zahlreiche Handlungen im Alltag, die Sie vor der ersten Geschäftsreise überdenken sollten. Bei Geschäftsessen gibt es beispielsweise einige Dinge zu beachten. Lesen Sie dazu auch unseren Artikel China und Japan: Das Essen mit Stäbchen.
Interkulturelles Training China | zusätzliche Artikel zu China
Da dieser Artikel lediglich ein erster Einblick in das Thema „Doing Business in China“ sein kann, empfehlen wir Ihnen gern für vertiefende Informationen unser Interkulturelles Training zu China!
Unter folgendem Link finden Sie alle Artikel zum Zielland China.
Lesetipps rund um interkulturelle Trainings und China
1 Götz, Klaus [2010]: „Interkulturelles Lernen/Interkulturelles Training [Managementkonzepte]“, München/Mering: Rainer Hampp Verlag
2 Karasjew, Michael [2014]: „Entwicklung interkultureller Kompetenz in der betrieblichen Weiterbildung: Interkulturelle Trainings und Methoden“, Norderstedt: GRIN Verlag
3 Müller-Jacquier, Bernd/ten Thije, Jan D. [2000]: „Interkulturelle Kommunikation: interkulturelles Training und Mediation“, in: Becker-Mrotzek, M./Brünner, G./Cölfen, H. [Hrsg.]: „Linguistische Berufe“, Frankfurt a. M./Berlin/Bern/Bruxelles/New York/Oxford/Wien: Lang, 39-57.
4 Mazziotta, Agostino [2016]: „Interkulturelle Trainings: Ein wissenschaftlich fundierter und praxisrelevanter Überblick [essentials]“, Wiesbaden: Springer Fachmedien-Verlag
5 Fetscher, Doris/Hinnenkamp, Volker [1994]: „Interkulturelles Kommunikationstraining und das Managen der interkulturellen Situation“, in: „Sprache und Literatur“ 74/1, 67-89.