Virtuelle Kommunikation – längst ein tägliches Phänomen in der heutigen Businesswelt; vor allem, wenn man über die nationalen Grenzen hinweg kommuniziert. Lesen Sie im folgenden Blog-Beitrag, worauf es bei der internationalen virtuellen Kommunikation ankommt.
In fast allen Branchen und Berufen ist das virtuelle Kommunizieren inzwischen nicht mehr wegzudenken; insbesondere im internationalen Business. So arbeiten z. B. immer mehr Teams von unterschiedlichen Standorten aus zusammen an einem Projekt. In diesem Zuge ist die Arbeit auf virtuellen Kommunikationswegen [E-Mail, Telefon, Webkonferenzen, Messenger, …] unerlässlich. Das kann mit Herausforderungen verbunden sein – vor allem, wenn die Personen zusätzlich einen unterschiedlichen kulturellen Hintergrund besitzen.
Im Vergleich zu klassischen Teams, die gemeinsam an einem Standort arbeiten, gibt es zunächst einige offensichtliche Dinge in der internationalen virtuellen Zusammenarbeit, auf die Sie achten sollten. Dazu zählen bspw. unterschiedliche technologische Standards oder Zeitzonen. Aber auch nicht unmittelbar Wahrnehmbares, wie unterschiedliche Wertevorstellungen, spielen eine wichtige Rolle in der täglichen Zusammenarbeit im virtuellen Raum. Damit eine derartige Zusammenarbeit funktioniert, sollten sich die Personen darüber bewusst sein, dass es kulturelle Unterschiede gibt und zudem verstehen, in wie fern diese die Zusammenarbeit beeinflussen können.
Kulturelle Unterschiede erkennen!
Ein kurzes Beispiel: Deutsche und Inder arbeiten in einem virtuellen Team gemeinsam an einem IT-Projekt. Die Kommunikation verläuft zum Großteil über E-Mails und Telefon. Zu einem festgelegten Datum sollen die indischen Mitarbeiter einen Zwischenbericht an die Deutschen übersenden, was jedoch nicht passiert. Die Deutschen erhalten trotz weiterer E-Mail-Nachfragen keine Rückantwort und sind unzufrieden. Woran könnte es liegen, dass die indischen Teammitglieder nichts geschickt haben?
Der Grund liegt hierbei in einem unterschiedlichen Zeitverständnis. Im Gegensatz zu Deutschland, sind Termine und Deadlines in Indien nämlich nicht in Stein gemeißelt; sie dienen vielmehr als grobe Orientierung. Es besteht immer ein gewisser Handlungsspielraum. Durch den virtuellen Raum wird dieses Phänomen zusätzlich verkompliziert. Dieses Beispiel verdeutlicht, wie leicht kulturelle Missverständnisse in der Virtualität entstehen und was diese auslösen können.
Ohne Vertrauen geht nichts!
Neben dem Wissen über kulturelle Unterschiede, ist auch der Aufbau von Vertrauen für eine erfolgreiche virtuelle Zusammenarbeit immens wichtig. Leider ist dies jedoch bereits im face-to-face-Kontakt oftmals ein schwieriges Unterfangen. Daher sollten Sie sich, wenn Sie in einem virtuellen Team arbeiten oder ein derartiges Team anleiten, mit diesem Thema unbedingt auseinandersetzen. Wie kann nun aber Vertrauen im virtuellen Raum geschaffen werden? Hier ein paar Ansätze…
- Die Teammitglieder müssen sich, auch über die Grenzen hinweg, als Menschen und nicht nur als „digitale Kontakte“ kennenlernen. Sie müssen verstehen, wie der andere denkt und sich verhält; idealerweise durch ein Kick-off aller Beteiligten und regelmäßige persönliche Projektmeetings.
- Eine kontinuierliche Kommunikation ist ebenfalls wichtig. Sorgen Sie dafür, dass die entsprechenden Kommunikationskanäle stets offen sind. Alle Mitglieder können sich so jederzeit erreichen und austauschen, was Unsicherheiten vorbeugt.
- Vereinbaren Sie Leitlinien zur gemeinsamen Zusammenarbeit [Bspw. bedankt man sich für den Erhalt jeder E-Mail.]! Auch wenn es banal klingt, aber so kann Unmut und Ärger vermieden werden.
- Dokumentieren Sie wichtige Arbeitsschritte! Diese sollten für alle Teammitglieder zugänglich sein, damit alle auf dem selben Wissensstand sind und bleiben.
Neben den bereits genannten Herausforderungen, sollten Sie aber bitte nicht vergessen, dass internationale virtuelle Zusammenarbeit auch viele Vorteile mit sich bringt. Wichtig ist hierbei schlichtweg, diese auch richtig zu nutzen.
Erfahren Sie mehr! Interkulturelles Training + Podcast
Gerne unterstützen wir Sie dabei mit einem Training zur virtuellen Zusammenarbeit, in dem wir vorhandene Kulturunterschiede effektiv überbrücken und wichtige Strategien für eine erfolgreiche virtuelle Kommunikation vermitteln. Als kurzen thematischen „Appetizer“ können Sie sich gerne unter dem folgenden Link ein 18-minütiges Interview von dem Geschäftsführer von Eidam & Partner, Markus Eidam, herunterladen und entspannt, z. B. bei der nächsten Zugfahrt, anhören. Viel Spaß dabei!
Zu unserem Leistungsspektrum im Bereich „Interkulturelles Training“ gehören auch länderspezifische Workshops, Entsendungsvorbereitung oder interkulturelle eLearning-Module!
Literaturempfehlungen zu interkulturellen Trainings
1 Herbrand, Frank [2002]: „Fit für fremde Kulturen. Interkulturelles Training für Führungskräfte“, Bern/Stuttgart/Wien: Verlag Paul Haupt.
2 Kempen, Regina/Schumacher, Svenja/Engel, Anna Maria/Hollands, Lisa [2020]: „Interkulturelle Trainings planen und durchführen: Grundlagen und Methoden“, Göttingen: Hogrefe-Verlag
3 Müller-Jacquier, Bernd/ten Thije, Jan D. [2000]: „Interkulturelle Kommunikation: interkulturelles Training und Mediation“, in: Becker-Mrotzek, M./Brünner, G./Cölfen, H. [Hrsg.]: „Linguistische Berufe“, Frankfurt a. M./Berlin/Bern/Bruxelles/New York/Oxford/Wien: Lang, 39-57.
4 Fetscher, Doris/Hinnenkamp, Volker [1994]: „Interkulturelles Kommunikationstraining und das Managen der interkulturellen Situation“, in: „Sprache und Literatur“ 74/1, 67-89
5 Metzner, Christian [2005]: „Deutsche Kulturstandards als Gegenstand interkultureller Trainings für ausländische Mitarbeiter in multinationalen Unternehmen“, Diplomarbeiten Agentur