Begrüßung in Japan

Im „Land der aufgehenden Sonne“ gibt es einige Kommunikationsgrundsätze zu beachten. In unserem heutigen Beitrag erfahren Sie u. a., ob Sie sich bei Treffen mit japanischen Geschäftspartnern verbeugen müssen und was bei japanischen Vor- bzw. Nachnamen zu berücksichtigen ist.

Begrüßen sich Japaner untereinander, verbeugen sie sich meistens dazu. Von Ausländern wird diese Art des Grußes nur selten erwartet, denn diese werden vielmehr mit Handschlag willkommen geheißen.

Auch bei der anschließenden gegenseitigen Vorstellung gibt es einiges zu beachten. Wenn große Gruppen von Managern aufeinandertreffen, die sich in etwa auf der gleichen Hierarchie-Ebene befinden, stellt sich jeder selbst vor – selbstverständlich nacheinander. Ansonsten gilt: Die Vorstellung wird von einem rangniederen Mitarbeiter übernommen, der dabei mit der hierarchisch höchsten Person beginnt. Hohe Manager direkt zu begrüßen oder anzusprechen, empfinden viele Japaner als Beleidigung. Also warten Sie am besten, bis Sie vorgestellt werden!

Reihenfolge japanischer Namen

Japanische Namen bestehen – wie bei uns – aus einem Vor- und einem Nachnamen. Es gibt jedoch einen entscheidenden Unterschied, der oftmals für Verwirrung sorgt: Die Reihenfolge ist genau umgekehrt.

An dieser Stelle ein Beispiel: Der Vorname Interkulturelles Training Japan, Japan, Verbeugung, Anrede, Begrüßung, Vorstellungist Hina, der Nachname ist Tanaka. In Deutschland würde man folglich Hina Tanaka sagen. In Japan spricht man den Namen jedoch korrekt Tanaka Hina; also genau anders herum.

Stellen sich Japaner einem westlichen Ausländer vor, vertauschen sie oftmals bereits Vor- und Zuname. Dadurch besteht auf deutscher Seite nicht selten Verwechslungsgefahr! Außerdem sind Japaner oftmals verwirrt, wenn wir unseren Namen mit der Bezeichnung „Herr“ oder „Frau“ nennen. Es empfiehlt sich daher, genau nachzufragen und den eigenen Namen klar zu kommunizieren!

Im Land des Lächelns spricht man sich mit dem Nachnamen an. Dazu wird bei beiden Geschlechtern einfach ein „-san“ an das Wort angefügt. Beispielsweise wird „Herr Tanaka“ zu „Tanaka-san“ oder eben auch „Herr Eidam“ zu „Eidam-san“. Die bloße Nennung des Nachnamens [ohne „-san“] gilt als Zeichen von Vertrautheit, während man dies in Deutschland als sehr unhöflich auffassen würde!

Der schnelle Gebrauch von Vornamen – wie z. B. in Amerika üblich – wird auf dem Archipel eher als unangenehm empfunden. Zum Teil sprechen sich nicht einmal Freunde mit dem Vornamen an!

Hätten Sie’s gewusst?

Japanische Namen haben oftmals eine bestimmte Bedeutung. Die Eltern geben dem Kind den Namen in der Hoffnung, dass die Eigenschaft auf den Sprössling übergeht. So bedeutet z. B. Keiko „glückliches Kind“ oder Naomi „schön“.

Wir haben mehr für Sie: interkulturelles Training + zusätzliche Artikel zu Japan

Wie Sie sehen gibt es bei der Begrüßung, Vorstellung und auch Anrede in Japan einige Dinge zu berücksichtigen. Sollten Sie weitere Informationen, u. a. zu den Themen Verhandlungsführung, Meeting-Management und Kunden-Beziehungen in Japan, benötigen, helfen wir Ihnen sehr gern mit einem Interkulturellen Japan-Training weiter. Dieses passen wir selbstverständlich gern an Ihren individuellen Bedarf an.

Unter folgendem Link finden Sie alle Artikel zum Zielland Japan.

Literaturtipps rund um interkulturelle Trainings und das Zielland Japan

1 Herbrand, Frank [2002]: „Fit für fremde Kulturen. Interkulturelles Training für Führungskräfte„, Bern/Stuttgart/Wien: Verlag Paul Haupt.

2 Kempen, Regina/Schumacher, Svenja/Engel, Anna Maria/Hollands, Lisa [2020]: „Interkulturelle Trainings planen und durchführen: Grundlagen und Methoden“, Göttingen: Hogrefe-Verlag

3 Müller-Jacquier, Bernd/ten Thije, Jan D. [2000]: „Interkulturelle Kommunikation: interkulturelles Training und Mediation“, in: Becker-Mrotzek, M./Brünner, G./Cölfen, H. [Hrsg.]: „Linguistische Berufe“, Frankfurt a. M./Berlin/Bern/Bruxelles/New York/Oxford/Wien: Lang, 39-57.

4 Fetscher, Doris/Hinnenkamp, Volker [1994]: „Interkulturelles Kommunikationstraining und das Managen der interkulturellen Situation“, in: „Sprache und Literatur“ 74/1, 67-89

5 Metzner, Christian [2005]: „Deutsche Kulturstandards als Gegenstand interkultureller Trainings für ausländische Mitarbeiter in multinationalen Unternehmen“, Diplomarbeiten Agentur


Über Andreas Riedel

Ich habe Tourismuswirtschaft und Europa-Studien/Kulturwissenschaften studiert. In beiden Fachrichtungen durfte ich mich auf ganz unterschiedliche Art und Weise bereits mit dem Thema Interkulturelle Kommunikation beschäftigen. Seit Februar 2013 bin ich nun Interkultureller Berater bei Eidam & Partner. Unser Unternehmen bietet Ihnen seit dem Jahr 2004 Interkulturelles Training, Interkulturelles Coaching, Entsendungsvorbereitung und eLearning zu 80 Zielländern. Darüber hinaus haben wir uns auch auf viele länderübergreifende Themen spezialisiert.
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