Know-how für Mexiko-Expats

Mexiko gehört seit Jahren zu den beliebtesten Destinationen deutscher Expats. Viele verschlägt es dabei in Großstädte wie Mexico City, Querétaro oder Puebla. Neben den Geschäftsgepflogenheiten werden die Entsandten auch im Alltagsleben oft mit den kulturellen Besonderheiten dieses Landes konfrontiert. Lesen Sie in unserem heutigen Blog-Beitrag, worauf Sie als Expat in Mexiko achten sollten.

Mexiko – welche Assoziationen haben Sie, wenn Sie an dieses Land denken? Gutes Wetter, leckeres Essen oder die alten Ruinenstätten der Maya? Das sind alles wichtige Bestandteile der mexikanischen Kultur. Als Expat vor Ort werden Sie jedoch vermutlich schnell bemerken, dass Mexiko noch über weitere kulturelle Besonderheiten verfügt, die nicht so unmittelbar sichtbar sind wie die genannten Beispiele.

In der Fachliteratur wird Kultur daher oft mit einem Eisberg verglichen, der aus einem sichtbaren und einem unsichtbaren Teil besteht; also aus einem Stück über bzw. unter der Wasseroberfläche. In diesem Beitrag wollen wir gern die Dinge betrachten, die sich unter Wasser befinden und daher oftmals unwissentlich für Schwierigkeiten sorgen.

Kontakte knüpfen + Pläne schmieden

Im Vergleich zur deutschen ist die mexikanische Kultur stärker kollektivistisch geprägt. Das bedeutet, dass weniger das Individuum als vielmehr das Kollektiv von Bedeutung ist. In der Praxis zeigt sich dies durch feste Gruppen wie bspw. die Familie, alte Schul- und Studienfreunde oder Arbeitskollegen. EiInterkulturelles Training, Interkulturelles Training Mexiko, Mexiko, Entsendung, Kollektivismus, Sicherheitn Mitglied dieser Gruppen zu sein geht mit vielen Rechten, aber auch Pflichten einher. So ist ein Mitglied dazu angehalten, ein anderes Mitglied seiner Gruppe bspw. bei finanziellen Problemen zu unterstützen. Es kann – umgekehrt – auf dieselbe Unterstützung seiner Gruppenmitglieder bauen.

Da diese Gruppen die meisten [sozialen] Bedürfnisse abdecken, haben es Expats in Mexiko oftmals schwer, eine tiefergehende persönliche Beziehung zu Mexikanern aufzubauen. Dies belegen zahlreiche Erfahrungsberichte. Nehmen Sie dies also nicht persönlich, bleiben Sie geduldig und tauschen Sie sich so oft es geht privat aus! Auf diese Weise können Sie versuchen, allmählich ein Mitglied einer sozialen Gruppe zu werden. Und noch ein weiterer Tipp: Kontakte knüpfen sich in Mexiko am besten bei einem gemeinsamen Essen [„la comida“], da für viele Mexikaner eine ausgiebige Mahlzeit Lebensqualität bedeutet.

Zudem sollten Sie das Folgende berücksichtigen: Während man in Deutschland oftmals viel Wert auf eine detaillierte und langfristige Planung legt, läuft dies in Mexiko ein wenig anders. Denn aufgrund der Annahme, dass die Zukunft nur bedingt kontrollierbar ist und daher immer etwas die Pläne erschweren könnte, verzichten viele Mexikaner ganz darauf. Dieser kulturelle Unterschied liegt in der Geschichte, aber auch den wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten des Landes begründet und ist bis heute spürbar.

Und im Business?

Darüber hinaus wollen wir Ihnen weitere nützliche Tipps für Ihren geschäftlichen Erfolg vor Ort mit auf den Weg geben:

  • Die meisten mexikanischen Geschäftspartner verfügen über gute Englischkenntnisse, dennoch sollten Sie wenigstens ein paar „Brocken“ Spanisch beherrschen. Dies erleichtert die allgemeine Verständigung und fördert Ihre Integration in die Gesellschaft. Zudem werden Sie, z. B. mithilfe einer freundlichen Begrüßung in spanischer Sprache, schneller das „Eis“ zu Ihrem Geschäftspartner brechen können.
  • Als deutsche Geschäftsfrau werden Ihnen vermutlich weniger Frauen im mexikanischen Business begegnen. Machen Sie jedoch nicht den Fehler zu glauben, dass die Geschäftswelt daher ausschließlich in Männerhand liegt! Zudem ist es in Mexiko gängig, Frauen ausgesprochen höflich zu behandeln: Türen werden aufgehalten, Gepäck wird getragen und auch zum Essen werden Sie höchstwahrscheinlich eingeladen. Fühlen Sie sich nicht bevormundet, lassen Sie dies zu und bedanken Sie sich höflich! Selbst wenn Sie diese Dinge freundlich und mit den besten Absichten ablehnen, wird sich Ihr mexikanischer Partner vermutlich vor den Kopf gestoßen fühlen.
  • Laut aktuellen Studien gehört Mexiko nach wie vor zu den gefährlichsten Nationen der Welt. So sind bspw. Raub und Überfälle leider keine Seltenheit in mexikanischen Großstädten. Stellen Sie sich darauf ein und treffen Sie sowie Ihr Unternehmen entsprechende Vorkehrungen: Sie, als Expat, sollten so z.B. Schmuck und andere Luxusgüter nicht offen zur Schau stellen! Ihr Unternehmen sollte Sie zudem mit einem entsprechenden Sicherheitstraining angemessen auf mögliche Gefahrensituationen vorbereiten.

Zusätzliche Artikel zu Mexiko + interkulturelles Training

Im Zuge Ihrer Mexiko-Entsendung können selbstverständlich noch weitere „Hürden“ im Alltag auf Sie warten. Sollten Sie weiterführende Informationen zu mexikanischen Businessgepflogenheiten, wie z. B. Mitarbeiterführung, Verhandlungsführung und Meetingmanagement benötigen, empfehlen wir Ihnen unser Interkulturelles Training Mexiko.

Unter folgendem Link finden Sie alle Artikel zum Zielland Mexiko.

Literaturempfehlungen zum Thema „interkulturelle Trainings“

1 Baudysova, Lenka [2010]: „Managing Diversity: Interkulturelles und Gender Training als Ausgangspunkte für Diversity Training“, Saarbrücken: VDM Verlag

2 Kuntze, Christian A. [2013]: „Interkulturelles Training: Vorbereitungsmaßnahmen deutscher Mitarbeiter für den Auslandseinsatz“, Saarbrücken: VDM Verlag

3 Köppel, Petra [2003]: „Kulturerfassungsansätze und ihre Integration in interkulturelle Trainings“, Norderstedt: BoD – Books on Demand

4 Schwartz, Annika [2012]: „Interkulturelle Teams: Die Wirksamkeit interkultureller Trainings zur Verbesserung der Zusammenarbeit interkultureller Teams“, AV Akademikerverlag

5 Metzner, Christian [2005]: „Deutsche Kulturstandards als Gegenstand interkultureller Trainings für ausländische Mitarbeiter in multinationalen Unternehmen“, Diplomarbeiten Agentur


Über Sophie Humpisch

Ich habe Wirtschaftskommunikation und Interkulturelle Kommunikation & Kompetenz studiert. Im Zuge meiner akademischen Ausbildung war ich selbst über einen langen Zeitraum im Ausland und habe interkulturelle Unterschiede am eigenen Leib erfahren. Seit April 2014 bin ich bei Eidam & Partner für die Betreuung und Akquise neuer Fachexperten verantwortlich. Unser Unternehmen ist ein weltweiter Anbieter von Interkulturellem Training, Coaching, eLearning und Consulting für mehr als 80 Zielländer. Darüber hinaus haben wir uns auch auf viele länderübergreifende Themen spezialisiert.
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