Bye-bye America

Die Wahl in den USA hat eines deutlich gezeigt: Das Amerika, wie man es bisher gekannt hat [„weiß“, oft protestantisch, tendenziell republikanisch, eher konservativ], wandelt sich immer stärker. In diesem Jahr wurden beispielsweise das erste Mal weniger als 50 % „weiße“ Kinder geboren. Ein Gezeitenwechsel steht an.

Die Wiederwahl hat Barack Obama zum größten Teil seiner besonders breit aufgestellten Fangemeinde zu verdanken. Unter seinen Wählern finden sich viele „Schwarze“ [93 % dieser Bevölkerungsgruppe stimmten für Obama], Asiaten [73 %] oder Latinos [71 %]. Auch bei den Schwulen und Lesben findet man einen Großteil seiner Anhänger.

Diese Statistiken zeigen deutlich, was auch eine andere Zahl ganz deutlich untermauert: Im Jahr 2012 wurden das erste Mal weniger als 50 % „weiße“ Kinder in den USA geboren. Diese Trendwende, weg vom eher konservativen US-Amerikaner mit europäischen Wurzeln und hin zum wahren multi-kulti Staat, prägt die USA momentan maßgeblich. Das Ende der traditionellen Werte, die von der republikanischen „Tea Party“ so gern beschworen werden, zeigt sich beispielsweise auch an der Legalisierung von Marihuana oder der ersten offen lesbischen Senatorin, Tammy Baldwin.

Was bedeutet dieser Wandel für die USA?

Welche Folgen dieser Kulturwandel haben wird, ist schwer vorherzusagen. Die USA haben es seit ihrer Gründung stets sehr gut verstanden, verschiedene kulturelle Einflüsse zu vereinen; bisher jedoch stets „dominiert“ von europäischen Kultureinflüssen. Eines lässt sich jedoch bereits jetzt prophezeihen: Die Republikaner werden es, mit Blick auf diese Entwicklungen, auch bei den nächsten Wahlen schwer haben, ihren Kandidaten zum Sieg zu verhelfen; zumindest wenn sich an deren zentralen Wahlthemen nichts grundlegend ändert.

Die Bevölkerungszusammensetzung der USA wird noch vielfältiger.

Let’s see what the future brings!

Nachtrag in eigener Sache: Ich habe beim Schreiben bemerkt, wie unwohl ich mich dabei fühle, über „Schwarze“ und „Weiße“ zu schreiben. Obwohl diese Begriffe in den USA absolut akzeptiert sind, schwingt in Deutschland ganz schnell die Rassismusfrage mit, sobald man über dieses Thema spricht. Ich möchte also für mein Gewissen festhalten, dass dieser Artikel so neutral wie möglich geschrieben werden sollte; ich hoffe, dass mir dies gelungen ist.

Erfahren Sie mehr: interkulturelles Training + zusätzliche Artikel zu den USA

Nachtrag II: Die unterschiedlichen kulturellen Einflüsse innerhalb der US-amerikanischen Bevölkerung spielen auch eine wichtige Rolle im Geschäftsleben. Selbstverständlich behandeln wir dieses Thema folglich auch ausführlich in unseren Interkulturellen Trainings zur USA. Wir freuen uns auf Ihr Interesse.

Unter folgendem Link finden Sie alle Artikel zum Zielland USA.

Literaturempfehlungen rund um interkulturelle Trainings und das Zielland USA

1 Kumbruck, Christl/Derboven, Wibke [2016]: „Interkulturelles Training: Trainingsmanual zur Förderung interkultureller Kompetenzen in der Arbeit“, Berlin/Heidelberg: Springer-Verlag

2 Kempen, Regina/Schumacher, Svenja/Engel, Anna Maria/Hollands, Lisa [2020]: „Interkulturelle Trainings planen und durchführen: Grundlagen und Methoden“, Göttingen: Hogrefe-Verlag

3 Ang-Stein, Claudia [2015]: „Interkulturelles Training: Systematisierung, Analyse und Konzeption einer Weiterbildung“, Wiesbaden: Springer Fachmedien-Verlag

4 Mazziotta, Agostino [2016]: „Interkulturelle Trainings: Ein wissenschaftlich fundierter und praxisrelevanter Überblick [essentials]“, Wiesbaden: Springer Fachmedien-Verlag

5 Reisch, Bernhard [2012]: „Interkulturelles Personalmanagement: Internationale Personalentwicklung, Auslandsentsendungen, Interkulturelles Training“, Wiesbaden: Gabler


Über Markus Eidam

Nach meinem insgesamt vierjährigen Aufenthalt in verschiedenen Ländern dieser Welt bin ich seit dem Jahr 2004 Geschäftsführer bei den Auslands-Experten von Eidam & Partner. In jüngeren Jahren habe ich Interkulturelle Kommunikation, Erwachsenenbildung und Psychologie studiert und mich zum Trainer, Coach und Personalfachwirt der IHK ausbilden lassen. Unser Unternehmen bietet Ihnen Interkulturelles Training, Interkulturelles Coaching, Consulting und eLearning zu 80 Zielländern.
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