Deutschland-Bild in den USA

Statistisch gesehen hat fast jeder US-Bürger eine Waffe. Das die Deutschen mehrheitlich ohne Pistolen und Gewehre auskommen, verstehen viele US-Amerikaner nicht. „Wie überleben die Deutschen nur?“

In den USA sind bei circa 300 Millionen Einwohner insgesamt 270 Millionen Waffen im Umlauf. Nimmt man Polizei und Militär aus, kommen so 90 Waffen auf circa 100 Zivilisten. Im Jemen liegt diese Statistik bei 61 Waffen auf 100 Einwohner [= Platz 2 weltweit]. In Deutschland findet man bei 100 Bundesbürgern im Durchschnitt 30 Waffen; ein deutlicher Unterschied. Wobei man nicht vergessen darf, dass Personen mehr als eine Waffe besitzen können. Sprich: Es haben nicht wirklich 90 von 100 US-Bürgern ein Gewehr oder eine Pistole auf dem Nachttischschrank liegen.

So alt wie der Mount Rushmore ist auch der per Grundgesetz erlaubte Besitz von Schusswaffen.

Eine jüngst veröffentlichte Umfrage zeigt nun, dass das Verständnis für Länder, in denen wesentlich weniger Waffen im Privatumlauf sind, eher gering ausgeprägt ist. „Wie können sich die Deutschen verteidigen, wenn ihnen ein Räuber die Handtasche stielt oder wenn sie bedroht werden?“, fragt beispielsweise Dave Schultz, ein republikanischer Supermarktbesitzer aus Colorado. Ihm sind sogar in den USA tendenziell zu wenige Waffen im Umlauf. Als im Juli ein Verrückter im Kino von Aurora um sich schoss und mehrere Menschen tötete, waren einfach zu wenig Menschen mit Waffen im Kino, sonst hätte Schlimmeres verhindert werden können, bemerkt Herr Schultz in unserem Interview abschließend.

Selbstverständlich gibt es auch in den USA Menschen, die den Besitz von Waffen alles andere als gut finden. Dennoch lehrt uns die Statistik, dass eine Mehrzahl der Amerikaner [62 %] das per Grundgesetz erlaubte Tragen von Waffen unterstützt.

Wer hat nun recht? Sollten Waffen auch in Deutschland stärker im Umlauf sein oder sollten sich die USA ein Beispiel an der BRD nehmen? Diese Entscheidung muss jeder für sich selbst treffen. Nur soviel sollte gesagt werden, denn Fakten sind meist objektiv: Im Jahr 2005 starben in den Vereinigten Staaten 30.694 Menschen einen gewaltsamen Tod durch Waffen, Selbstmorde und Morde; Unfälle inklusive.

Erfahren Sie mehr: interkulturelles Training USA + zusätzliche Artikel

Weitere Informationen zum Deutschlandbild in den USA finden Sie im folgenden Spiegel-Artikel. Selbstverständlich behandeln wir dieses Thema auch in unserem Interkulturellen Training zu den USA.

Unter folgendem Link finden Sie alle Artikel zum Zielland USA.

Literaturtipps rund um interkulturelle Trainings und das Zielland USA

1 Herbrand, Frank [2002]: „Fit für fremde Kulturen. Interkulturelles Training für Führungskräfte“, Bern/Stuttgart/Wien: Verlag Paul Haupt.

2 Kempen, Regina/Schumacher, Svenja/Engel, Anna Maria/Hollands, Lisa [2020]: „Interkulturelle Trainings planen und durchführen: Grundlagen und Methoden“, Göttingen: Hogrefe-Verlag

3 Mazziotta, Agostino [2016]: „Interkulturelle Trainings: Ein wissenschaftlich fundierter und praxisrelevanter Überblick [essentials]“, Wiesbaden: Springer Fachmedien-Verlag

4 Fetscher, Doris/Hinnenkamp, Volker [1994]: „Interkulturelles Kommunikationstraining und das Managen der interkulturellen Situation“, in: „Sprache und Literatur“ 74/1, 67-89

5 Müller-Jacquier, Bernd/ten Thije, Jan D. [2000]: „Interkulturelle Kommunikation: interkulturelles Training und Mediation“, in: Becker-Mrotzek, M./Brünner, G./Cölfen, H. [Hrsg.]: „Linguistische Berufe“, Frankfurt a. M./Berlin/Bern/Bruxelles/New York/Oxford/Wien: Lang, 39-57.


Über Markus Eidam

Nach meinem insgesamt vierjährigen Aufenthalt in verschiedenen Ländern dieser Welt bin ich seit dem Jahr 2004 Geschäftsführer bei den Auslands-Experten von Eidam & Partner. In jüngeren Jahren habe ich Interkulturelle Kommunikation, Erwachsenenbildung und Psychologie studiert und mich zum Trainer, Coach und Personalfachwirt der IHK ausbilden lassen. Unser Unternehmen bietet Ihnen Interkulturelles Training, Interkulturelles Coaching, Consulting und eLearning zu 80 Zielländern.
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