Mittsommer und Business in Schweden

In der kommenden Woche feiern u.a. die Länder Skandinaviens und des Baltikums wie in jedem Jahr Mittsommer. Erfahren Sie in unserem heutigen Beitrag, in welchen Ländern dieses Fest noch gefeiert wird und welche Bräuche dabei insbesondere in Schweden lebendig werden. Zudem geben wir Ihnen einige Hinweise für den Geschäftsalltag in Schweden mit auf den Weg.

Als Mittsommerfest werden die Feierlichkeiten zur Sommersonnenwende bezeichnet. In den skandinavischen Ländern sowie im Baltikum, wo es in den Nächten zu dieser Jahreszeit kaum Dunkelheit gibt, werden dabei zahlreiche Bräuche und Traditionen gelebt. Es gibt jedoch auch in anderen Ländern, wie in Spanien, Brasilien, Polen und der Slowakei Feierlichkeiten zu diesem Anlass.

„Midsommar“ in Schweden

Am intensivsten wird Mittsommer jedoch in Schweden gefeiert. Hier ist es nach Weihnachten das zweitgrößte Fest des Jahres, welches die meisten mit ihren Verwandten, Freunden und Nachbarn feiern.Interkulturelles Training Schweden, Mittsommer

Das Fest fällt dabei immer auf den Samstag, der zwischen dem 20. und dem 26. Juni liegt. Der Freitag davor wird „midsommarafton“ [Mittsommerabend] genannt und der Samstag „midsommardag“ [Mittsommertag]. Obwohl der Freitag kein offizieller Feiertag ist, sind die meisten Geschäfte in Schweden geschlossen und die Bewohner der großen Städte pilgern zu den Feierlichkeiten auf das Land.

Besondere Bräuche zu dieser Zeit sind u.a. Majstång [die Aufrichtung eines geschmückten Baumstamms]. Außerdem isst man typischerweise die ersten Jungkartoffeln zusammen mit Hering, Sauerrahm, Schnittlauch, Knäckebrot und Käse. Viele nehmen während des Essens auch gern ein oder mehrere Gläser Schnaps zu sich und singen ein Trinklied.

Weiterhin war früher der weite Glaube verbreitet, dass die Natur in der Mittsommernacht magisch sei. So besagt eine Legende, dass unverheiratete Mädchen, die in der Nacht sieben Sorten wilder Blumen von sieben verschiedenen Wiesen pflücken und diese dann unter ihr Kopfkissen legen, von ihrem zukünftigen Ehemann träumen.

Geschäftserfolg in Schweden

Die Bedeutung des Festes zu kennen, ist sicherlich hilfreich, insbesondere wenn man für einen längeren Aufenthalt in Schweden ist. Falls Sie in Schweden beruflich tätig sein sollten, möchten wir Ihnen gern einige Tipps für den Arbeitsalltag mit auf den Weg geben:

  • In Schweden herrschen eher flache Hierarchien mit wenig Statusdenken. Auch das Führen von Titeln ist in Schweden eher unüblich, da man Zurückhaltung im Business schätzt.
  • Teamwork spielt eine große Rolle und auch Entscheidungen werden meist nur in der Gruppe getroffen. Weiterhin werden diese Entscheidungen in der Regel nicht wie in Deutschland durch die Leitungsebene, sondern an der Basis getroffen.
  • Unterbrechungen von Meetings sind nicht gern gesehen. Versuchen Sie jegliche Störungen zu vermeiden und lassen Sie in diesem Zusammenhang Ihren Geschäftspartner auch immer ausreden.
  • In Schweden spricht man sehr gutes Business-Englisch.
  • Schweden vermeiden Konflikte lieber und suchen den Konsens.
  • Pünktlichkeit ist wichtig! Sie sollten zu wichtigen Terminen daher auf keinen Fall zu spät erscheinen.

Darf’s ein wenig mehr sein? Interkulturelle Trainings + weitere Artikel zu Schweden

Dies sind sicherlich nur einige wenige Grundlagen für das Business in Schweden. Sollten Sie mit schwedischen Kollegen in einem Projektteam zusammenarbeiten, mit Kunden aus Schweden im Kontakt stehen oder werden sogar nach Schweden entsandt, dann empfehlen wir Ihnen unser Interkulturelles Training Schweden von Eidam & Partner.

Unter folgendem Link finden Sie alle Artikel zum Zielland Schweden.

Literaturtipps zum Thema „Interkulturelles Training“

1 Herbrand, Frank [2002]: „Fit für fremde Kulturen. Interkulturelles Training für Führungskräfte“, Bern/Stuttgart/Wien: Verlag Paul Haupt.interkulturelle virtuelle Teams, internationale virtuelle Teams, Zusammenarbeit, Remote-Zusammenarbeit

2 Knapp, Karlfried [1995]: „Interkulturelle Kommunikationsfähigkeit als Qualifikationsmerkmal für die Wirtschaft“, in: Bolten, Jürgen [Hrsg.]: „Cross Culture – interkulturelles Handeln in der Wirtschaft“, Sternenfels/Berlin: Verlag Wissenschaft [&] Praxis, 8-23.1

3 Kainzbauer, Astrid [2002]: „Kultur im interkulturellen Training. Der Einfluss von kulturellen Unterschieden in Lehr- und Lernprozessen an den Beispielen Deutschland und Grossbritannien“, Frankfurt a. M./London: IKO-Verlag für Interkulturelle Kommunikation.

4 Müller-Jacquier, Bernd/ten Thije, Jan D. [2000]: „Interkulturelle Kommunikation: interkulturelles Training und Mediation“, in: Becker-Mrotzek, M./Brünner, G./Cölfen, H. [Hrsg.]: „Linguistische Berufe“, Frankfurt a. M./Berlin/Bern/Bruxelles/New York/Oxford/Wien: Lang, 39-57.

5 Fetscher, Doris/Hinnenkamp, Volker [1994]: „Interkulturelles Kommunikationstraining und das Managen der interkulturellen Situation“, in: „Sprache und Literatur“ 74/1, 67-89.


Über Andreas Riedel

Ich habe Tourismuswirtschaft und Europa-Studien/Kulturwissenschaften studiert. In beiden Fachrichtungen durfte ich mich auf ganz unterschiedliche Art und Weise bereits mit dem Thema Interkulturelle Kommunikation beschäftigen. Seit Februar 2013 bin ich nun Interkultureller Berater bei Eidam & Partner. Unser Unternehmen bietet Ihnen seit dem Jahr 2004 Interkulturelles Training, Interkulturelles Coaching, Entsendungsvorbereitung und eLearning zu 80 Zielländern. Darüber hinaus haben wir uns auch auf viele länderübergreifende Themen spezialisiert.
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