Praktische Tipps für Ihre USA-Kontakte

Wir möchten Sie heute gern auf eine kulturelle Reise in das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ einladen! So können Sie in Erfahrung bringen, welche Dinge Sie bei Ihren USA-Kontakten berücksichtigen sollten.

Mit dabei: Hinweise zum Thema „sexual harassment“, Tipps für Meetings und Best Practices für Projekte mit US-Amerikanern.

Die folgenden sechs Themen möchten wir im heutigen Beitrag gern kurz besprechen:

1. Beim Kennenlernen von Amerikanern, auch im Business, gibt es einige Besonderheiten: So ist u.a. das Thema „sexual harassment“ ein wichtiger Punkt. Uneindeutige Witze und Anspielungen [die für Sie kein Problem darstellen] können von Amerikanern schnell als sexuelle Belästigung aufgenommen werden. Generell sind alle Themen, die kontrovers sein können, z. B. auch Politik und Religion, für Small Talk ungeeignet.

Interkulturelles Training USA, Small Talk, Meetings2. Sicherlich wird Ihnen auffallen, dass US-Amerikaner oftmals auf den ersten Blick als sehr hilfsbereit, neugierig und offen wahrgenommen werden. Jedoch ist festzustellen, dass man enge Freundschaften ebenso wie in Deutschland erst nach längerer Zeit gewinnt. Verwechseln Sie also diese erste Offenheit, die Ihnen beim Einleben vor Ort oder bei regelmäßigen Reisen in das Land oft begegnet und auch tatsächlich nett gemeint ist, nicht unbedingt mit persönlicher Vertrautheit. Sie werden sehen, dass diese erste Offenheit an einem bestimmten Punkt, wenn Sie beispielsweise privatere Themen besprechen möchten, meist relativ schnell endet.

3. Sollten Sie mit Ihren amerikanischen Kollegen, zum Beispiel im Zuge von Projekten, intensiver im Austausch stehen, gilt Folgendes: Direkte Anweisungen und belehrende Worte gegenüber Ihrem Team sind eher unüblich und werden vermutlich nicht gern gesehen. Möchten Sie Ihren Kollegen dennoch Hinweise oder Tipps mit auf den Weg geben, die Sie z. B. noch von der Arbeit aus Deutschland kennen, empfiehlt sich eine indirekte Art der Kommunikation [als Anregung formuliert]. Andernfalls könnten sich Ihre neuen Kollegen schnell bevormundet fühlen. Zudem ist auch das Finden von Kompromissen und die Berücksichtigung aller Meinungen besonders wichtig.

Optimismus und Aktionismus

4. Beachten Sie bei der Bewertung von neuen Ideen, dass übermäßige Skepsis und kritische Bemerkungen in den USA wahrscheinlich auf wenig Verständnis stoßen. Optimismus und Aktionismus sind Schlagwörter, welche die US-amerikanische Mentalität oft recht gut beschreiben. Es gilt dabei viel häufiger das Prinzip, Verbesserungsvorschläge auszuprobieren, als die Chance gar nicht erst in Betracht zu ziehen.

5. Falls Sie eine Präsentation halten werden, sollte dies nach Möglichkeit kurz und knapp geschehen. Dies gilt im Übrigen auch für das Verfassen von E-Mails. In der Regel schätzen Amerikaner kompakte Informationen sowie charismatische und lebhafte Vorträge mit einer klaren Fokussierung auf die Ziele sowie konkreten Handlungsbeispiele.

6. Das US-amerikanische Business ist insgesamt sehr durch Leistungsorientierung geprägt. Dies bedeutet, dass Amerikaner tendenziell mehr als Deutsche arbeiten obwohl ihnen dennoch weniger Urlaubstage zur Verfügung stehen. Als Führungskraft werden Sie vor Ort meist danach bemessen, wie viel Zeit Sie im Büro verbringen. Seien Sie sich darüber bewusst, dass der Leistungsdruck mitunter entsprechend hoch sein kann.

Wenn Sie diese Punkte berücksichtigen und alle anstehenden Kontakte empathisch und reflektiert angehen, steht einer erfolgreichen Zeit mit „Ihren“ Amerikanern, unabhängig aller politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen, nichts entgegen. Selbstverständlich sind dies nur erste allgemeine Hinweise, die je nach Person und Situation abgewägt werden sollten. Die Tipps sollen dabei in erster Linie als Orientierung und nicht als verbindliche Anleitung verstanden werden.

Erfahren Sie mehr: interkulturelles Training USA + zusätzliche Artikel

Sollten Sie weiterführende Hinweise zu diesen Themen benötigen oder beispielsweise für längere Zeit in die USA entsandt werden, empfehlen wir Ihnen unser Interkulturelles Training zu den USA.

Unter folgendem Link finden Sie alle Artikel zum Zielland USA.

Literaturtipps rund um interkulturelle Trainings und das Zielland USA

1 Herbrand, Frank [2002]: „Fit für fremde Kulturen. Interkulturelles Training für Führungskräfte“, Bern/Stuttgart/Wien: Verlag Paul Haupt.

2 Knapp, Karlfried [1995]: „Interkulturelle Kommunikationsfähigkeit als Qualifikationsmerkmal für die Wirtschaft“, in: Bolten, Jürgen [Hrsg.]: „Cross Culture – interkulturelles Handeln in der Wirtschaft“, Sternenfels/Berlin: Verlag Wissenschaft [&] Praxis, 8-23.

3 Kainzbauer, Astrid [2002]: „Kultur im interkulturellen Training. Der Einfluss von kulturellen Unterschieden in Lehr- und Lernprozessen an den Beispielen Deutschland und Grossbritannien“, Frankfurt a. M./London: IKO-Verlag für Interkulturelle Kommunikation.

4 Müller-Jacquier, Bernd/ten Thije, Jan D. [2000]: „Interkulturelle Kommunikation: interkulturelles Training und Mediation“, in: Becker-Mrotzek, M./Brünner, G./Cölfen, H. [Hrsg.]: „Linguistische Berufe“, Frankfurt a. M./Berlin/Bern/Bruxelles/New York/Oxford/Wien: Lang, 39-57.

5 Fetscher, Doris/Hinnenkamp, Volker [1994]: „Interkulturelles Kommunikationstraining und das Managen der interkulturellen Situation“, in: „Sprache und Literatur“ 74/1, 67-89.


Über Andreas Riedel

Ich habe Tourismuswirtschaft und Europa-Studien/Kulturwissenschaften studiert. In beiden Fachrichtungen durfte ich mich auf ganz unterschiedliche Art und Weise bereits mit dem Thema Interkulturelle Kommunikation beschäftigen. Seit Februar 2013 bin ich nun Interkultureller Berater bei Eidam & Partner. Unser Unternehmen bietet Ihnen seit dem Jahr 2004 Interkulturelles Training, Interkulturelles Coaching, Entsendungsvorbereitung und eLearning zu 80 Zielländern. Darüber hinaus haben wir uns auch auf viele länderübergreifende Themen spezialisiert.
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