Wie Sie beim Kontakt mit mexikanischen Kollegen glänzen und welche verborgenen kulturellen Besonderheiten sich hinter bestimmten Handlungen verstecken, erfahren Sie im folgenden Blog-Beitrag.
Mexiko und Deutschland besitzen seit jeher eine sehr intensive Beziehung zueinander. Nicht zuletzt, weil sie in den verschiedenen Bereichen Wirtschaft und Industrie, Politik, Entwicklungszusammenarbeit, aber auch Bildung und Kultur eng zusammenarbeiten. Im kommenden Juni beginnt in Mexiko sogar das „Deutschlandjahr“, um den Austausch der Menschen dieser beiden Kulturen noch weiter zu fördern. Auch wir möchten uns daran beteiligen und Ihr Mexiko-Business mit nützlichen Tipps zum Kollegenkontakt unterstützen.
Mit Simpatía zum Erfolg!
Die meisten Mexikaner legen viel Wert auf eine persönliche und vertrauensvolle Beziehung zu ihren Mitmenschen. Dies beschränkt sich nicht nur auf den privaten Rahmen, sondern ist auch im beruflichen Kontext nicht zu unterschätzen. Sollten Sie sich also bspw. mit einem Anliegen oder einem Problem an einen Kollegen wenden, ohne diesen auch auf persönlicher Ebene zu kennen, gilt dies als unhöflich. Ihnen wird in diesem Fall höchstwahrscheinlich nicht geholfen werden.
Wie kommen Sie aber nun weiter? Die Antwort ist ganz simpel: Lernen Sie Ihre Kollegen kennen und öffnen auch Sie sich – so zeigen Sie Interesse und Wertschätzung, auch „Simpatía“ genannt. Plaudern Sie am besten über Privates! Geeignete Themen sind dabei Freizeitaktivitäten, Essen und selbstverständlich die Familie. Auch der mexikanische Nationalsport „Charreada“ [Rodeo mit Pferden], Fußball und Boxen sind immer eine gute Wahl.
Idealerweise sollte das Kennenlernen Face-to-Face stattfinden. Da dies aufgrund von unterschiedlichen Unternehmensstandorten jedoch nicht immer möglich ist, gilt das Genannte selbstverständlich auch für die virtuelle Kommunikation [Telefon, E-Mail, Skype usw.]. Stellen Sie einfach im Zuge eines Telefonats bzw. einer E-Mail ein paar persönliche Fragen. So bauen Sie eine Beziehung auf und Sie werden später eher Unterstützung erhalten.
Sollte es doch zu einem Face-to-Face-Gespräch kommen, möchten wir Ihnen noch eine weitere nützliche Information mit auf den Weg geben: Haben Sie keine Angst vor körperlicher Nähe! Viele Mexikaner bevorzugen einen – im Vergleich zu Deutschen – engeren Körperkontakt [z. B. bei der Begrüßung und Verabschiedung]. Wundern Sie sich also bitte nicht darüber!
Vorsicht bei Kritik!
Tendenziell wird das Austragen von Konflikten in Mexiko vermieden. Dies geschieht meist durch Aufschieben oder gar Ignorieren einer bestimmten Situation. Wenn Sie allerdings nicht darum kommen sollten, Kritik zu übermitteln, versuchen Sie unbedingt, die persönliche Ebene nicht zu verletzen. Beachten Sie dabei das Folgende:
Viele Mexikaner kommunizieren Kritik nicht so direkt wie die Deutschen. Ein direkter „Angriff“ eines Kollegen vor anderen wird Ihnen höchstwahrscheinlich sehr übel genommen werden; es würde sogar einem Bruch der Beziehung gleichkommen. Gehen Sie hier also behutsam vor! Suchen Sie ein Gespräch unter vier Augen, um den Kollegen nicht bloßzustellen. Äußern Sie zunächst etwas Positives, bevor Sie sich vorsichtig zu dem negativen Punkt vorarbeiten. Versuchen Sie dann, das eigentliche Problem indirekt zu formulieren. Ein Beispiel: „A und B hast du bereits sehr gut gemacht; wenn du dir C noch einmal etwas genauer anschauen könntest, wäre das ideal!“
Erfahren Sie mehr: interkulturelles Training + zusätzliche Artikel zu Mexiko
Wie Sie sehen, gibt es bei der Kommunikation mit mexikanischen Kollegen einige Besonderheiten. Aber denken Sie immer daran, dass sich nicht alle Mexikaner gleich verhalten. Seien Sie also bitte nicht überrascht, wenn es zu Abweichungen kommen sollte. Betrachten Sie die genannten Tipps als eine erste Hilfestellung. Sollten Sie weitere Informationen für Ihre Entsendung oder Ihr deutsch-mexikanisches Projekt benötigen, empfehlen wir Ihnen unser interkulturelles Mexiko-Training.
Unter folgendem Link finden Sie alle Artikel zum Zielland Mexiko.
Literaturempfehlungen rund um interkulturelle Trainings und das Zielland Mexiko
1 Götz, Klaus [2010]: „Interkulturelles Lernen/Interkulturelles Training [Managementkonzepte]“, München/Mering: Rainer Hampp Verlag
2 Karasjew, Michael [2014]: „Entwicklung interkultureller Kompetenz in der betrieblichen Weiterbildung: Interkulturelle Trainings und Methoden“, Norderstedt: GRIN Verlag
3 Müller-Jacquier, Bernd/ten Thije, Jan D. [2000]: „Interkulturelle Kommunikation: interkulturelles Training und Mediation“, in: Becker-Mrotzek, M./Brünner, G./Cölfen, H. [Hrsg.]: „Linguistische Berufe“, Frankfurt a. M./Berlin/Bern/Bruxelles/New York/Oxford/Wien: Lang, 39-57.
4 Mazziotta, Agostino [2016]: „Interkulturelle Trainings: Ein wissenschaftlich fundierter und praxisrelevanter Überblick [essentials]“, Wiesbaden: Springer Fachmedien-Verlag
5 Fetscher, Doris/Hinnenkamp, Volker [1994]: „Interkulturelles Kommunikationstraining und das Managen der interkulturellen Situation“, in: „Sprache und Literatur“ 74/1, 67-89.