Visitenkarten in Japan | Übergabe + Gestaltung

Visitenkarten sind für Japaner nicht einfach ein Stück dünnes Papier, auf dem Name und Adresse stehen. Sie sind ein wichtiger Teil des geschäftlichen sowie des gesellschaftlichen Lebens. Ihnen wird hohe Wertschätzung entgegengebracht.Bitte beachten Sie: Die Visitenkarte eines Menschen ist für den Japaner DIE Gelegenheit, mehr über den Status der Person zu erfahren. Er kann den sozialen Rang seines Gegenübers identifizieren und ihn in die Hierarchie einordnen.

Grundsätzlich sollten Sie bei einer Begegnung mit Geschäftspartnern aus Japan immer eine ausreichende Anzahl an Visitenkarten dabeihaben. Halten Sie diese in der Jacke stets griffbereit.

Hinweise zur Gestaltung Ihrer Visitenkarten:

  • Das Design der Karte ist nicht besonders bedeutsam, Sie sollten jedoch abgerundete Ecken vermeiden, da diese traditionell von Geishas und anderen Damen der Unterhaltungsbranche verwendet werden!
  • Einen echten Plus-Punkt sammeln Sie, wenn Sie eine Seite in Englisch und die andere in Japanisch beschriften. Damit unterstreichen Sie einerseits Ihre ernsten Japan-Absichten. Andererseits geben Sie den Japanern einen Anhaltspunkt für die Aussprache Ihres westlichen Namens.
  • Da Ihr Gegenüber Sie anhand Ihres Kärtchens in die Hierarchie einordnet, ist Understatement in Japan fehl am Platz. Neben Ihrem vollständigen Namen sollten Ihr Titel, Ihre Firmenzugehörigkeit und Position klar erkennbar sein. Beachten Sie dabei bitte, dass die japanischen Berufsbezeichnungen nicht den westlichen Adäquaten entsprechen. Ebenso können die Hierarchie-Ebenen nicht eins zu eins übernommen werden. Es bietet sich daher an, für die Übersetzung professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen; idealerweise durch einen Übersetzer, der selbst längere Zeit in Japan gearbeitet hat!

Überreicht werden die Geschäftskarten direkt nach der Begrüßung. Da sie eine respektvolle Behandlung verlangen, gelten für die Übergabe einige Regeln…

Hinweise zur Übergabe Ihrer Visitenkarten:

  • Halten Sie die Karte mit beiden Händen fest, während Sie Ihren Namen sagen. Einem Ranghöheren wird die Karte mit beiden Händen überreicht – und seine auf dem gleichen Weg entgegengenommen. Sonst geben Sie Ihre Karte mit rechts und nehmen die Ihres Gegenübers mit links an.
  • Die Übergabe findet im Stehen statt. Vermeiden Sie es, die Karte über Gegenstände [z. B. einen Tisch] hinwegzureichen. Die Karte wird nun ausführlich studiert. Es folgen evtl. einige anerkennende Bemerkungen – beispielsweise zur Position der Person oder zum Firmenlogo.
  • Behalten Sie die Karte während des gesamten Treffens in der Hand. Sie einfach wegzustecken oder sie zu vergessen, gilt als Zeichen des fehlenden Respekts der Person gegenüber. Es wird als absolut unhöflich aufgefasst, die Karte in die Gesäßtasche zu stecken oder als Notizzettel zu gebrauchen!

Erfahren Sie mehr: interkulturelles Training + weitere Artikel zu Japan

Sie möchten zusätzliches Know-how über das korrekte Verhalten in Japan erfahren? Beispielsweise zu Meetings, Verhandlungen, Kundenkontakt oder Mitarbeiterführung? Ein Interkulturelles Training bzw. Coaching zu Japan behandelt diese und viele weitere spannende Themen. Wir freuen uns auf Ihr Interesse!

Unter folgendem Link finden Sie alle Artikel zum Zielland Japan.

Aktuelle Lesetipps zum Thema „interkulturelles Training“

1 Herbrand, Frank [2002]: „Fit für fremde Kulturen. Interkulturelles Training für Führungskräfte“, Bern/Stuttgart/Wien: Verlag Paul Haupt.

2 Kempen, Regina/Schumacher, Svenja/Engel, Anna Maria/Hollands, Lisa [2020]: „Interkulturelle Trainings planen und durchführen: Grundlagen und Methoden“, Göttingen: Hogrefe-Verlag

3 Mazziotta, Agostino [2016]: „Interkulturelle Trainings: Ein wissenschaftlich fundierter und praxisrelevanter Überblick [essentials]“, Wiesbaden: Springer Fachmedien-Verlag

4 Fetscher, Doris/Hinnenkamp, Volker [1994]: „Interkulturelles Kommunikationstraining und das Managen der interkulturellen Situation“, in: „Sprache und Literatur“ 74/1, 67-89

5 Müller-Jacquier, Bernd/ten Thije, Jan D. [2000]: „Interkulturelle Kommunikation: interkulturelles Training und Mediation“, in: Becker-Mrotzek, M./Brünner, G./Cölfen, H. [Hrsg.]: „Linguistische Berufe“, Frankfurt a. M./Berlin/Bern/Bruxelles/New York/Oxford/Wien: Lang, 39-57.


Über Markus Eidam

Nach meinem insgesamt vierjährigen Aufenthalt in verschiedenen Ländern dieser Welt bin ich seit dem Jahr 2004 Geschäftsführer bei den Auslands-Experten von Eidam & Partner. In jüngeren Jahren habe ich Interkulturelle Kommunikation, Erwachsenenbildung und Psychologie studiert und mich zum Trainer, Coach und Personalfachwirt der IHK ausbilden lassen. Unser Unternehmen bietet Ihnen Interkulturelles Training, Interkulturelles Coaching, Consulting und eLearning zu 80 Zielländern.
Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Pressemitteilungen abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte akzeptieren Sie vor dem Absenden des Formulars unsere AGBs und Datenschutzerklärung.